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Bouzukia80

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Re: So erleben Griechen in Berlin die allgemeine Finanzkrise in Griechenland..

von Bouzukia80 am 01.08.2010 20:40

HEy!!

ja... war hier nicht anders.. auf Arbeit wollten mir auch alle erzählen, was denn in Griechenland los ist und so.. schön wie die Deutschen es immer besser wissen.. vor allem können sie ja auch immer schön in den Urlaub fahren , zu den "Gaunern und Betrügern"...:#:

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Bouzukia80

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Re: So erleben Griechen in Berlin die allgemeine Finanzkrise in Griechenland..

von Bouzukia80 am 31.07.2010 16:25

Das ist ein Krieg"
Von Michael Kieffer und Julia Troesser

Der Botschaftssprecher



SPIEGEL ONLINE
Pantelis Pantelouris, 65: "Das schmerzt"


Jetzt werden die Griechen auch angeprangert, weil sie sich im Berliner Botschaftsviertel am Tiergarten eine neue Repräsentanz für 15,5 Millionen Euro bauen. "Diese Griechen! Pleite, aber neue Botschaft", ätzte diese Woche der "Berliner Kurier". Der Sprecher der Botschaft, Pantelis Pantelouris, findet das unfair, in großen Teilen unwahr und beleidigend. "Die Tatsachen werden verdreht", schimpft er in seinem Büro im zweiten Stock des bisherigen Botschaftsgebäudes in der Nähe des Gendarmenmarkts. Wütend sei er, "das muss ich ehrlich sagen", dann spult er eine kleine Verteidigungsrede ab.

"Das Gebäude der Botschaft war schon vor zehn Jahren geplant", sagt Pantelouris. "Vor zehn Jahren war auch der Etat bewilligt." Seitdem sei das Geld da. Es sei zweckgebunden und könne nicht einfach so für andere Dinge ausgegeben werden, wie es der "Durchschnittsbürger" manchmal fordere.

Nicht nur die Debatte um den Neubau findet Pantelouris absurd. "Man beleidigt ein ganzes Volk", sagt der 65-Jährige, der zur Zeit der griechischen Militärdiktatur nach Deutschland ins Exil ging. Derzeit werde jeder Grieche als Betrüger hingestellt. "Das schmerzt."

Dann steht Pantelouris vom Sofa auf, geht zu seinem mit Unterlagen übersäten Schreibtisch und zieht einen Ordner hervor. "Ich habe in einer Zeitung gelesen, dass ein Busfahrer in Griechenland 3500 Euro verdient", sagt er. Das sei falsch. Von einem Papier im Ordner liest er ab, dass ein unverheirateter Busfahrer nach 15 Berufsjahren durchschnittlich gerade mal 1796 Euro und 73 Cent bekomme. Brutto. Am Ende blieben ihm 1277,27 Euro.

Generell sei vieles von dem, was in Deutschland gerade zum griechischen Einkommensniveau erzählt werde, einfach unwahr. Die Botschaft bekomme derzeit viele E-Mails und Telefonanrufe, auch von Griechen, die sich beklagen. Einer habe erzählt, dass er in einer großen Druckerei arbeite, in der täglich Zeitungen mit Negativschlagzeilen zu seiner Heimat produziert werden. Er fühle sich beschimpft.

Manchmal wolle er am liebsten die Maschinen stoppen.

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Bouzukia80

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Re: So erleben Griechen in Berlin die allgemeine Finanzkrise in Griechenland..

von Bouzukia80 am 31.07.2010 16:23

Das ist ein Krieg"
Von Michael Kieffer und Julia Troesser

Der Mann auf dem Markt



SPIEGEL ONLINE
Christoforos Triantafyllou, 78: "Die Stimmung ist okay"


Auf dem Winterfeldtplatz in Schöneberg preist eine Marktfrau "30 Tulpen für einen Zehner" an, ein anderer will seine letzten Erdbeeren zum halben Preis loswerden. Christoforos Triantafyllou steht hinter Bergen von Oliven, getrockneten Tomaten, Flusskrebsen und Garnelen.

"Ich bin seit 30 Jahren hier auf dem Markt, ich bin der Älteste hier", sagt der 78-Jährige. Er schnappt sich eine Karte Griechenlands und zeigt, wo er herkommt - aus Agria, direkt an der Küste.

Über das Finanzdebakel seiner Heimat mag er nicht so recht sprechen. "Die Stimmung ist okay", sagt er.

Und dann noch: "Ich unterhalte mich nicht Tag und Nacht über diese Scheiße."

Ende, genug gesagt.

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Bouzukia80

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Re: So erleben Griechen in Berlin die allgemeine Finanzkrise in Griechenland..

von Bouzukia80 am 31.07.2010 16:21

"Das ist ein Krieg"
Von Michael Kieffer und Julia Troesser

Die Seniorin



SPIEGEL ONLINE
Eugenia T. (l.): "Jeder muss mitbezahlen, vor allem die kleinen Leute"


Eugenia T. denkt nicht daran, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Sie ist überzeugt davon, dass sie es richtig gemacht hat: Vor 40 Jahren verließ sie Griechenland und zog nach Deutschland - "für ein besseres Leben". Angesichts der Nachrichten aus Athen ist sie froh, nicht mehr dort zu sein. "Da betrifft die Krise alle. Alles wird teurer. Und jeder muss mitbezahlen, vor allem die kleinen Leute."

Mit rund zwanzig Griechen, die ihrer Heimat auch den Rücken gekehrt haben, trifft sich Eugenia einmal im Monat im Griechischen Kulturzentrum in Berlin-Steglitz zur Seniorenfeier. In einem großen Raum im Erdgeschoss stehen an diesem Nachmittag zwei lange Tafeln mit unzähligen Tellern voller Chips, Kuchen, Nüssen. Die Griechen trinken Wein aus Plastikbechern. In der Mitte des Raums tanzt ein Rentner mit rotem Kopf zu Liedern aus der Heimat.

Eugenia muss fast schreien, um die laute Musik zu übertönen. Sie findet es richtig, dass die Deutschen Griechenland in der schweren Zeit unterstützen - schließlich "schuldet Deutschland uns Griechen immer noch so viel, noch aus dem Krieg". Die Hilfen jetzt könnten Wiedergutmachung sein, findet die Rentnerin.

Und sonst, was denken die Rentner über die Wirtschaftslage in ihrer alten Heimat? "Wir reden hier nicht darüber. Wir feiern einfach weiter."

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Re: So erleben Griechen in Berlin die allgemeine Finanzkrise in Griechenland..

von Bouzukia80 am 31.07.2010 16:19

"Das ist ein Krieg"
Von Michael Kieffer und Julia Troesser

Der Wirt aus der "Lindenstraße"



SPIEGEL ONLINE
Kostas Papanastasiou, 73: Diskussionen bis 7 Uhr morgens


Nachmittag, kurz vor 16 Uhr in Charlottenburg. Die S-Bahn rattert, Kostas Papanastasiou tritt verschlafen aus der Haustür. Der Mann mit wilder Mähne und grauem Vollbart war jahrelang im Fernsehen zu sehen - als Restaurantbesitzer Panaiotis Sarikakis in der "Lindenstraße". Auch im echten Leben führt der 73-Jährige eine Kneipe.

"Griechische Küche" steht draußen auf einem Schild über der Taverne Terzo Mondo. Papanastasiou dreht die Barhocker um, die noch kopfüber auf dem Tresen lagern. Dann deutet er auf Zeitungen in einer Sitzecke - die Überbleibsel einer langen Nacht. "Wir öffnen um 18 Uhr und schließen die Küche um 2 Uhr. Und dann bleiben einige Leute hier und diskutieren über das Desaster", sagt Papanastasiou. Diesmal sei es bis 7 Uhr am Morgen gegangen.

Die Finanzkrise, sagt er, "ist ein Krieg". Griechenland sei ein Opfer geworden - und irgendwie auch er selbst, neulich bekam er ein zweiseitiges Hetzschreiben ins Haus. "Griechenland ist genetisch eine Mentalität von notorischen Betrügern, Tricksern und trainierten Steuerbetrügern", heißt es in dem Schreiben, dessen Autoren sich "neue außerparlamentarische Opposition" nennen.

Papanastasiou will sich nicht einschüchtern lassen, sagt aber: "Manche haben Angst." Einige würden sogar überlegen, Deutschland zu verlassen. "Wenn das nur zwei Leute tun, dann vergiftet das die Atmosphäre." Er selbst lebe seit beinahe 55 Jahren in Deutschland und kenne die Mentalität hierzulande. Wenn es hart auf hart komme, könnten die Griechen mit Solidarität rechnen, da sei er sich sicher.

Trotzdem: "Ich fühle mich selbst beschimpft." Die Griechen als Volk trügen doch keine Schuld. "Wenn die Deutschen die Zustände in Griechenland kritisieren, dann kommen sie zu spät. Die Griechen schimpfen seit langem", sagt Papanastasiou. Zum Beispiel über die Korruption.

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So erleben Griechen in Berlin die allgemeine Finanzkrise in Griechenland..

von Bouzukia80 am 31.07.2010 16:15

"Das ist ein Krieg"
Von Michael Kieffer und Julia Troesser

Der Lebensmittelhändler





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Grigorios Commatas, 58: "Mir geht es gut"


Grigorios Commatas ist ein stolzer Mann. Im griechischen Supermarkt in Berlin-Schöneberg ist er der Chef. Der Laden läuft gut - und dafür hat der 58-Jährige hart gearbeitet: "Ich musste viele Kredite aufnehmen und konnte deshalb nachts nicht schlafen. Aber ich war fleißig und habe es geschafft."

Commatas steht mit weißer Schürze im Mittelgang seines Marktes, von der Decke hängen Griechenland-Flaggen, Knoblauchzehen und Fußballtrikots, im Hintergrund läuft Musik aus der Heimat. Obwohl sie momentan vom Bankrott bedroht ist, ist der Grieche gut gelaunt. "Ich lebe seit so vielen Jahren in Berlin, habe hier eine deutsche Firma aufgebaut. Warum sollte ich jetzt Probleme bekommen? Solange die griechischen Waren pünktlich geliefert werden, geht es mir gut."

Er hat unverändert viele Kunden, unfreundlich sei noch niemand gewesen, sagt er. Dass nun seine Steuergelder aus Deutschland nach Athen fließen sollen, sieht er kritisch. Er findet es richtig, - aber eigentlich solle das Land für die eigenen Fehler geradestehen. Er musste ja auch hart dafür arbeiten, um seine Kredite abzubezahlen, um sein Geschäft zum Laufen zu bringen.

Ein griechischer Kunde an der Kasse ruft dazwischen, dass man in Griechenland nur die Getränkesteuern anheben müsse, dann würde der Staat schon genug verdienen.

Grigorios Commatas lacht.

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Lkw-Fahrer wollen Streik fortsetzen

von Bouzukia80 am 31.07.2010 16:01

Griechenland / Athen. Die Geduld der Griechen, aber auch von Touristen wird weiter auf die Probe gestellt. Die Besitzer von Lkw und Tankwagen haben heute Nachmittag beschlossen, den seit vergangenen Sonntag andauernden Streik fortzuführen. Wegen des Ausstands stöhnt das Land unter Benzinknappheit, der Handel klagt über erhebliche Einbußen und in Tourismusgebieten machen sich Versorgungsengpässe mit Gütern des täglichen Bedarfs bemerkbar. Auf den Ionischen Inseln musste eine Fährgesellschaft bereits ihre Routen halbieren, weil sich der Treibstoff für die Schiffe zu Ende neigt.
Am gestrigen Donnerstag führten Vertreter der Berufsgruppe in einer Marathonsitzung Gespräche mit Transportminister Dimitris Reppas. Premier Jorgos Papandreou hat bereits am Mittwoch die Zwangsrekrutierung der Fahrer angeordnet, und die entsprechenden „Marschbefehle" sind bei den meisten Fahrern angekommen. Presseberichten zufolge haben aber bei weitem nicht alle ihre Arbeit wieder aufgenommen. Der Regierungschef beruft sich bei seinem Vorgehen auf ein Gesetz aus dem Jahre 1974. Wird das wirtschaftliche oder soziale Leben wegen natürlicher oder anderer Gründe erschüttert, heißt es dort, kann diese Zwangsrekrutierung zur Anwendung kommen. Auf die Zwangsrekrutierung griffen griechische Regierungschefs in den letzten 35 Jahren sechsmal zurück.

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