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Fluglotsenstreik in Griechenland abgewendet
von zazikilover am 25.07.2010 12:32Athen (dpa) - Die griechische Tourismusbranche atmet erleichtert auf: Eine Serie von Streiks der Fluglotsen, die am Sonntag beginnen sollte, wurde von einem Gericht für illegal erklärt.
Die Fluglotsen hatten angedroht, den griechischen Luftraum ab Sonntag und für unbestimmte Zeit komplett zu schließen. «Das würde der Grabstein für unseren Tourismus bedeuten», erklärte der Verband der griechischen Reiseagenturen (HATTA).
Die Fluglotsen fordern, dass sie von den Sparmaßnahmen der Regierung ausgenommen werden und fordern zudem, dass der Einstellungsstopp für ihren Bereich nicht gelten soll. Trotz Abwendung des Streiks könnte es in Griechenland ab Montag zu einigen Verspätungen kommen, da die Fluglotsen Dienst nach Vorschrift machen wollten, berichtete das Staatsradio weiter.
Quelle: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1019276
Fluglotsen sagen für Sonntag geplanten Streik ab
von zazikilover am 24.07.2010 16:33Die Fluglotsen in Griechenland werden am Sonntag nicht wie geplant streiken. Nachdem ein Gericht den Streik als nicht rechtens erklärt hatte, sagte die Gewerkschaft der Fluglotsen den Streik ab.
Die griechischen Fluglotsen haben ihren für Sonntag geplanten Streik abgesagt. Dies teilte deren Gewerkschaft am Samstag mit. Ein Gericht hatte zuvor entschieden, dass die Arbeitsniederlegung, mit der die Fluglotsen für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und höhere Löhne protestieren wollten, nicht rechtens sei.
Aus Unmut über den Sparkurs der Regierung haben die Gewerkschaften in dem hoch verschuldeten Mittelmeerstaat in den vergangenen Wochen wiederholt gestreikt. Die Fluglotsen beteiligten sich bislang nicht daran – aus Rücksicht auf die wichtige Tourismusbranche, wie sie erklärten.
Quelle: http://www.focus.de/reisen/reise-news/griechenland-fluglotsen-sagen-fuer-sonntag-geplanten-streik-ab_aid_533879.html
Bochumer Fernandes erneut nach Griechenland
von zazikilover am 24.07.2010 11:47
Bochum (SID) - Zweitligist VfL Bochum leiht Torhüter Daniel Fernandes für eine Saison an den griechischen Meister Panathinaikos Athen aus. Der Vertrag beinhalte aber keine Kaufoption, teilte der Bundesliga-Absteiger auf seiner Internetseite mit.Fernandes stand bei der WM in Südafrika im Kader von Achtelfinalist Portugal. Der Keeper war zuletzt bereits an den griechischen Erstligisten Iraklis Thessaloniki ausgeliehen worden.
Quelle: http://www.zeit.de/sport-newsticker/2010/7/23/253666xml
Griechenland zählt seine Beamten
von zazikilover am 23.07.2010 15:34Was machen eigentlich die ganzen Leute hier? Das dürfte sich im Stillen der eine oder andere Behördenchef in Griechenland in den vergangenen Jahren gefragt haben. Schluss damit, hat sich jetzt die Regierung vorgenommen. Seit einigen Tagen läuft eine der größten Zählaktionen aller Zeiten. Das Finanzministerium in Athen registriert online alle Staatsbediensteten und will so herausfinden, wer wo in Ämtern und Behörden was arbeitet. Heute endet die Frist zum Ausfüllen des Formulars.
Von Steffen Wurzel, ARD-Hörfunkstudio Athen
Die Sekretärin Julia Politi sitzt am Computer und macht das, was in den vergangenen Tagen hunderttausende griechische Staatsangestellte gemacht haben: ein Online-Formular ausfüllen. Wie viele genau mitgemacht haben - 700.000, eine Million oder noch mehr - das weiß noch keiner so genau. Aber genau das ist der Grund, warum der griechische Staat den ganzen Aufwand betreibt.
"Hier muss man den Nachnamen, den Vornamen und die Steuernummer eingeben, um die genaue Identität festzustellen. Das müssen wir dann elektronisch abschicken", erläutert Politi das Formular vor ihr. Die zweite Seite betrifft die persönlichen Details. "Diese Fragen hier beziehen sich auf das Arbeitsverhältnis mit dem Staat, also wo Du genau arbeitest und welchen Rang oder welche Position Du hast", erklärt sie weiter.
1, 2, 3, 4...: Auch diese griechischen Offiziere (hier bei Protesten gegen soziale Einschnitte in Athen) müssen sich an der Zählaktion beteiligen.
Unbefristete Arbeitsplätze wie Geschenke verteilt
Es ist kaum zu glauben, aber bisher ist völlig unklar, wie viele der gut elf Millionen Griechen vom Staat bezahlt werden. Verwaltungsjobs in Ämtern und Behörden wurden in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in Griechenland oft freizügig vergeben, auffällig oft nach Wahlen. Unbefristete Arbeitsplätze wurden über Beziehungen teilweise wie Geschenke verteilt.
Vom Lehrer bis zum Ministerialdirektor, von der Richterin bis zur Sekretärin - sie alle mussten sich in den vergangenen Tagen auf einer extra eingerichteten Webseite registrieren. Heute ist die letzte Gelegenheit dafür. Griechische Staatsangestellte, die die Frist verstreichen lassen, riskieren, dass sie bald kein Geld mehr bekommen.
"Ich dachte immer, der Staat wisse, wer für ihn arbeitet!"
Griechenlands Finanzminister Papaconstantinou will Licht ins Dunkel bringen.
Eine Bürgerin kann es nicht fassen: "Es ist mir völlig unbegreiflich, dass sie das erst jetzt machen! Einfach unglaublich. Das hätten sie schon längst tun sollen!", sagt sie. "Ich dachte immer, der Staat wisse, wer für ihn arbeitet!"
Während diese Athenerin die Staatsangestellten-Zählaktion befürwortet, gibt es auch Kritik. Die kommt zum Teil von Datenschützern, aber vor allem von Seiten der Staatsangestellten selbst. Viele dürften sich insgeheim davor fürchten, dass nun rauskommt, dass sie auf dem Lohnzettel gleich mehrerer Behörden stehen, obwohl sie nur für eine arbeiten.
"Politik der Idiotie"
Der einflussreiche Gewerkschaftsverband ADEDY, in dem die griechischen Staatsangestellen organisiert sind, betont, dass man grundsätzlich für mehr Transparenz im System sei. ADEDY-Generalsekretär Elias Eliopoulos spricht im Zusammenhang mit der Zählaktion aber trotzdem von einer "Politik der Idiotie".
Wer arbeitet hier? Eine griechische Flagge weht vor dem Ministerium für öffentliche Ordnung.
Eliopoulos' Kritik bezieht sich weniger auf die Zählaktion an sich, als vielmehr auf das generelle Misstrauen großer Teile der griechischen Bevölkerung gegenüber der Beamtenschaft. "Angeblich gibt es landesweit bis zu anderthalb Millionen Staatsangestellte. Es wird aber rauskommen, dass es weniger sind als 700.000", sagt Eliopoulos. Und zwar Polizisten und Armee eingerechnet. "Also weniger als die Hälfte von dem, was behauptet wird."
Wie viele Angestellte der griechische Staat tatsächlich hat, wird im Finanzministerium in den kommenden Wochen ausgerechnet. Die Griechen warten mit Spannung auf das Ergebnis. Spätestens am 1. November soll die Zahl feststehen. Ab diesem Datum sollen alle Staatsangestellten zentral von einer Behörde Geld bekommen. Damit will die Regierung Millionen sparen.
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/beamtegriechenland100.html
Hitzewelle in Griechenland - 40 Grad Celsius
von zazikilover am 23.07.2010 15:30
Den Griechen steht ein heißes Wochenende bevor: Das Wetteramt warnte vor einer Hitzewelle mit Temperaturen von 40 bis 41 Grad. Betroffen sind vor allem die mittelgriechischen Regionen um die Hauptstadt Athen. Die Hitzewelle werde bis zum Sonntagabend andauern, teilte das griechische Nationale Wetteramt (EMY) am Freitag mit. Touristen und älteren Menschen wurde geraten, weite und helle Baumwollkleidung zu tragen, viel Wasser und keinen Alkohol zu sich zu nehmen und sich nicht lange in der Sonne aufzuhalten.
Quelle: http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertext=13401624.html
Neuer Statistikchef verspricht saubere Zahlen
von zazikilover am 22.07.2010 22:46Für andere Länder ist es eine Selbstverständlichkeit, für Griechenland ein Schritt in die richtige Richtung: Der neue Direktor der Statistikbehörde hat versprochen, in Zukunft saubere Zahlen vorzulegen, frei von staatlichem Einfluss. Die Probleme in der Vergangenheit dürften „nie wieder passieren“.
Statistik-Chef Georgiou: "Wir stehen vor einer großen Verantwortung." Quelle: ap
HB ATHEN. Der neue Direktor der griechischen Statistikbehörde hat glaubwürdigere Zahlen seines Amtes angekündigt. Nach den entsprechenden Reformen werde die Behörde künftig frei von staatlicher Einflussnahme arbeiten, erklärte am Donnerstag Andreas Georgiou, ein früherer Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds. "Wir müssen den höchsten Standard erreichen. In diesem Punkt kann es keine Nachgiebigkeit geben."
Die Behörde war im vergangenen Jahr in Misskredit geraten, nachdem die im Oktober neu gewählte Regierung öffentlich gemacht hatte, dass zuvor Haushaltszahlen frisiert worden waren. Mittlerweile wird das Amt nicht mehr von der Regierung kontrolliert, sondern steht unter Aufsicht des Parlaments. Griechenlands Schuldenkrise hat die Finanzmärkte schwer getroffen und das Vertrauen in den Euro beeinträchtigt.
Wie ernst die finanzielle Situation des Landes ist, wurde im vergangenen Oktober deutlich, als die Regierung plötzlich bekanntmachte, dass das Haushaltsdefizit nicht 3,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betrage, sondern viel mehr 12,5 Prozent.
Später wurde dieser Wert noch auf 13,6 Prozent erhöht. Die Regierung sagte danach zu, enger mit der europäischen Statistikbehörde Eurostat zusammenzuarbeiten. Georgiou erklärte, es bedürfe eines Mentalitätswechsels um negative Sichtweisen zu überwinden und einen höheren Standard zu erreichen. "Wir stehen vor einer großen Verantwortung. Probleme mit statistischen Daten können negative Konsequenzen für die nationale Wirtschaft haben. Dies darf nie wieder passieren", sagte der neue Behördenchef.
Griechenland nimmt weiteres Geld am Kapitalmarkt auf
Bei einer Versteigerung von Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 13 Wochen wurden nach Angaben des staatlichen Schuldenmanagements weitere 450 Mio. Euro eingenommen. Damit steigen die Einnahmen aus der Versteigerung auf insgesamt 2,4 Mrd. Euro. Die Anleihen waren 3,85-fach überzeichnet. Es war die zweite Auktion dieser Art, seit der Internationale Währungsfonds und die EU ihr Rettungspaket geschnürt haben.
Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/griechenland-neuer-statistikchef-verspricht-saubere-zahlen;2622909
In Griechenland droht Flugchaos
von zazikilover am 22.07.2010 04:33
Protest in Athen - hier der Postbank-Angestellten. Gegen das Sparpaket der Regierung protestieren derzeit ständig Tausende Menschen. (Bild: dpa)
So lautet die neuste Hiobsbotschaft für Griechenlandreisende: Die griechischen Fluglotsen, die bereits mehrfach in diesem Jahr mit Arbeitsniederlegungen den Flugverkehr lahmlegten, wollen am Sonntag in einen Dauerstreik treten. Bereits seit dem gesterigen Mittwoch machen die Lotsen nur noch Dienst nach Vorschrift. Das heißt: Sie fertigen allein so viele Maschinen ab, wie es den Vorschriften und den personellen Kapazitäten der Flugsicherung entspricht.
Durch die Aktion kam es bereits gestern in Athen und auf anderen Flughäfen zu zahlreichen Verspätungen. Die Gewerkschaft der Fluglotsen verhandelt nach eigenen Angaben seit drei Monaten mit dem Verkehrs- und dem Finanzministerium über organisatorische Veränderungen und neue Sicherheitsvorkehrungen. Die Verhandlungen haben nach Darstellung der Gewerkschaft zu keinem Ergebnis geführt.
Die Lotsen verlangen auch eine höhere Bezahlung. In Griechenland sind wegen der Sparmaßnahmen der Regierung die Gehälter im öffentlichen Dienst für die nächsten drei Jahre eingefroren. Das wollen die Lotsen nicht akzeptieren. Machen die Fluglotsen ihre Ankündigung war und treten am Sonntag in einen Dauerstreik, droht Griechenland in der Hochsaison ein Reisechaos. Der griechische Luftraum müsste flächendeckend gesperrt, der Flugverkehr komplett eingestellt werden.
Wirtschaftliche Katastrophe
Zehntausende Touristen, die bereits in Griechenland sind und die Rückreise antreten wollen, säßen fest. Andere, die erst noch in den Griechenlandurlaub fliegen wollen, müssten daheim bleiben oder umbuchen. Für das hoch verschuldete und rezessionsgeplagte Griechenland wäre das eine wirtschaftliche Katastrophe. Der Tourismus ist die wichtigste Säule der griechischen Volkswirtschaft.
Die Fluglotsen, eine kleine, privilegierte Zunft, setzen offenbar darauf, dass es die Regierung nicht so weit kommen lässt und angesichts der Streikdrohung in letzter Minute einlenkt. Täte sie das, würden allerdings wohl ähnliche Erpressungsversuche anderer Berufsgruppen folgen. Bis gestern hatten sich die zuständigen Ministerien nicht zu der Streikdrohung geäußert.
Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/2872039_Lotsen-drohen-mit-Dauerstreik-In-Griechenland-droht-Flugchaos.html
Griechischer Markt überfordert Aldi
von zazikilover am 22.07.2010 04:31Der erfolgverwöhnte Discounter ist in dem Mittelmeerstaat gescheitert - doch erst nach und nach schälen sich die Gründe heraus: Aldi hat die Konkurrenz durch den ewigen Rivalen Lidl kollosal unterschätzt.
Das Unternehmen, das den Rückzug vor wenigen Tagen gewohnt zurückhaltend eingeräumt hatte, hat die Konkurrenz durch den ewigen Rivalen Lidl unterschätzt, sich mit dem geplanten Filialkonzept verhauen, die Bedürfnisse der griechischen Kunden falsch eingeschätzt und ist zu alledem von der Wirtschaftskrise überrascht worden.
Nach Angaben des auf den Handel spezialisierten Informationsdienstleisters Planet Retail ist der Rückzug aus Griechenland für Aldi der erste aus einem Land, in dem schon ein Filialnetz bestand. Aldi Süd wollte sich dazu am Mittwoch nicht äußern. Erst vor knapp zwei Jahren war Aldi Süd mit hochfliegenden Plänen in Griechenland gestartet. Der Discounter wollte bei seinem Start im Herbst des Jahres 2008 pro Jahr rund 40 Standorte eröffnen. Das Investitionsvolumen wurde mit rund 1 Mrd. Euro beziffert. Griechenland, so hieß es, biete ein Potenzial für rund 400 Aldi-Märkte. Langfristig hoffte Aldi auf einen Marktanteil von 20 Prozent. Bis heute wurden von Aldi Süd in Griechenland 38 Filialen aufgebaut.
Entwicklungsgeschwindigkeit gebremst", sagte Martin Knapp, Geschäftsführer der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen. So sei ein geplantes Logistikzentrum nicht mehr eröffnet worden. Die Architekten, die eigentlich die neuen Aldi-Standorte errichten sollten, seien wieder nach Hause gefahren.
Als wichtiger Grund für den nun beschlossenen Rückzug gilt die Wirtschaftskrise, auch wenn diese die Kunden eigentlich in die Läden der Discounter locken sollte. "Aldi Süd hat in Griechenland von Anfang an auf einen höherwertigen Auftritt Wert gelegt und damit eher zahlungskräftigere Kunden ansprechen wollen", sagte Matthias Queck, Handelsexperte bei Planet Retail. Die Wirtschaftskrise sei da zur Unzeit gekommen. "So gesehen ist verständlich, dass Aldi Süd die Notbremse zieht und sein Geld lieber in Ländern wie den USA investiert, wo es auch keinen Wettbewerb mit Lidl gibt." Der deutsche Rivale ist bereits seit 1999 in Griechenland mit derzeit über 200 Filialen vertreten.
"Aldi ist im Vergleich zu einigen Wettbewerbern erst sehr spät auf den Markt gekommen", sagte Handelsexperte Thomas Roeb. "Als Nummer zwei oder drei ist es auf diesem Markt sehr schwierig", sagte auch der Griechenland-Experte Konstantinos Intzeidis vom gleichnamigen Beratungsunternehmen.
Lidl wollte sich am Mittwoch nicht zu seinem Interesse an den griechischen Aldi-Märkten äußern. Der belgische Wettbewerber Delhaize dagegen hat bereits angekündigt, in diesem Jahr noch einmal bis zu 18 neue Filialen aufmachen zu wollen. Der Konzern ist seit 1992 in Griechenland. Dem börsennotierten Unternehmen gehört mehrheitlich die griechische Supermarktkette Alfa-Beta, die Nummer drei der Branche. Im vergangenen Jahr hatte Alfa-Beta die Umsätze um mehr als zehn Prozent auf rund 1,5 Mrd. Euro gesteigert. Da verwundert es nicht, dass Delhaize Interesse an den griechischen Aldi-Filialen nachgesagt wird. Eine Unternehmenssprecherin wollte dies nicht kommentieren. Delhaize sei aber stets an vielversprechenden Zukäufen auf Märkten interessiert, in denen der Konzern bereits aktiv ist. Delhaize hatte 2008 bereits das Griechenland-Geschäft von Plus gekauft. Der Konzern betreibt 218 Filialen in Griechenland.
Griechische Zeitungen begründeten den Rückzug von Aldi Süd auch mit den ganz besonderen Marktbedingungen des Landes: Viele Kunden bevorzugten frische und vor allem einheimische Produkte und gäben sich nicht mit importierter Ware aus Deutschland zufrieden. "Aldi ist nicht der erste Händler, der sich aus Griechenland zurückzieht. Das scheint ein schwieriges Umfeld zu sein", so Christoph Schwarzl, Handelsexperte beim Beratungsunternehmen Accenture.
"Die Unternehmensgruppe Aldi Süd wird sich verstärkt der Expansion in allen anderen neun Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Slowenien, Ungarn, Großbritannien, Irland, USA, Australien widmen", teilte der Discounter auf Anfrage mit.
Quelle: http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:rueckzug-aus-hellas-griechischer-markt-ueberfordert-aldi/50147245.htm
Schlendrian im alten Griechenland
von zazikilover am 21.07.2010 10:50Alexis Sorbas war gestern. Diesen unerschütterlichen Lebenskünstler sucht man heute vergebens in Griechenland. Eher trifft man auf Typen wie Stavros und seine Freunde. Sie sitzen vor ihren Läden an einer Straßenkreuzung in einem Wohnviertel von Athen. Die Geschäfte laufen schlecht, der Tag geht mit Diskutieren, Dösen und Ballkicken vorbei.
Den Silbernen Leoparden des Filmfestivals Locarno erhielt Filippos Tsitos für seine liebenswürdige Satire „Kleiner Wunder in Athen“, hier im Thalia. Foto: W. Diekamp
Filippos Tsitos, Regisseur des Films „Kleine Wunder in Athen“, hat darin seine Landsleute feinfühlig karikiert. „Man hat in Griechenland ein sehr schönes Märchen geglaubt in den vergangenen hundert Jahren“, sagt er beim Besuch im Thalia-Kino. Die Griechen stilisierten sich als direkte Nachfolger der antiken Philosophen. „Aber das stimmt nicht. Wir sind vermischt mit den Völkern des Balkans und Anatoliens“, betont Tsitos, der seit 1991 in Berlin studierte und arbeitete.
Die Figuren seines Films setzen sich jedoch deutlich ab von den Albanern, die massenhaft als Gastarbeiter ins Land strömen. Stavros gerät allerdings total durcheinander, als seine klapprige alte Mutter eines Tages einen Albaner als ihren verlorenen Sohn zu erkennen glaubt und anfängt, mit ihm albanisch zu reden. Sein Griechentum wankt, sein Widerstand wächst, aber allmählich rutscht er auf die andere Seite.
Wie nachts im Atlantik zu schwimmen, sei es ihm vorgekommen, diesen Film zu drehen. Aber wo er auch anklopfte, erhielt er Geld für sein Projekt und nie eine Absage. Obwohl er wie eine direkte Antwort auch auf die griechische Schuldenkrise erscheint, stand dieser Aspekt für Tsitos, der auch Betriebswirtschaft studiert hat, nie im Fokus. Nein, auf keinen Fall sei sein Film eine Darstellung Griechenlands. „Es ist eine bestimmte Geschichte über einen bestimmten Mann.“ Die drei Athener Freunde „führen vielleicht ein armes, ein dummes Leben, aber nicht auf Kosten Anderer“. Sie seien keine Betrüger.
Allenfalls betrügen sie sich selbst mit der Illusion, Teil eines stolzen Volks zu sein. „Akadimia Platonos“ - Platons Akademie, so ironisch heißt sein Film, der in Locarno mit dem Silbernen Leoparden ausgezeichnet wurde, im Original. Filippos Tsitos hat die persönliche Konsequenz gezogen, dass er in Deutschland sein Brot verdient, vor allem mit „Tatort“-Folgen fürs TV. Ab und zu dreht er auch in Griechenland; aber dort könne er nur von Werbefilmen leben. (loi)
Deutscher Kinostart für „Kleine Wunder in Athen“ ist am kommenden Donnerstag, 22. Juli - auch im Thalia.
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Startseite/Artikel,-Schlendrian-im-alten-Griechenland-_arid,2200252_regid,2_puid,2_pageid,4288.html
Griechenland: Auf Wut folgt Resignation
von zazikilover am 20.07.2010 09:00Weniger Lohn, höhere Preise und großer Konsumverzicht – dennoch beteiligen sich in Griechenland immer weniger Menschen an den Streiks und Protesten.
In Griechenland streiken jetzt selbst die Polizisten gegen Einkommenseinbußen. Foto: dpa
Früher ging Manos Reppas am Wochenende gern mit seiner Frau ins Kino. Dann kam die Krise. "Jetzt denken wir zweimal nach, bevor wir 20 Euro für einen Kinobesuch ausgeben", sagt der 34-Jährige. Manos ist im öffentlichen Dienst beschäftigt. Er fährt einen Müllwagen im nordgriechischen Thessaloniki. Bis zum Frühjahr verdiente er, Überstunden und allerlei Zulagen eingerechnet, rund 1250 Euro im Monat. Doch dann setzte der sozialistische Premier Giorgos Papandreou sein Sparprogramm um. Die Zulagen der Staatsbediensteten wurden gekürzt, Überstunden abgeschafft, Weihnachts-, Oster- und Urlaubsgeld zusammengestrichen. Mit den Einsparungen will Papandreou sein hoch verschuldetes Land vor dem Staatsbankrott bewahren.
Manos bekommt jetzt nur noch rund 1000 Euro brutto im Monat, eine Einbuße von 20 Prozent. Auch seine Frau Nadja, die in einer Keksfabrik arbeitet, verdient jetzt weniger. "Unser Jahreseinkommen wird sich unter dem Strich um fast 10 000 Euro verringern", hat Manos ausgerechnet.
Die Familie spart, wo es geht. Kinobesuche sind ebenso gestrichen wie Essen gehen. Urlaub? "Nicht in diesem Jahr", sagt Nadja. Auch die Pläne für ein zweites Kind hat das Ehepaar erst einmal aufgeschoben. Weil sie jetzt kaum noch ausgehen, sparen sie sich auch die Kosten für die Babysitterin, die zuvor ihre dreijährige Tochter beaufsichtigt hat.In diesen Tagen gingen wieder Tausende Griechen auf die Straße. Die Beamtengewerkschaft Adedy hatte zum Streik aufgerufen. "Wir wollen für die Krise nicht bezahlen", skandierten die Demonstranten, darunter auch Polizisten, die sonst gewährleisten müssen, dass die vielen Demonstrationen friedlich ablaufen.
Manos winkt ab. Er hat nicht gestreikt. "Das bringt doch nichts", sagt er. "Die Regierung wird nicht nachgeben – das kann sie ja gar nicht." So denken immer mehr Griechen. Von Mal zu Mal beteiligen sich weniger Menschen an den Streiks und Protesten.
Die Krise hat das Leben sehr vieler Griechen verändert. Auch das von Theodoros Marinos. Er betreibt eine Tankstelle an der Nationalstraße 1, die von Thessaloniki nach Athen führt. "Der Absatz ist dramatisch eingebrochen", berichtet der Tankstellenpächter. Vor sechs Monaten kostete eine Tankfüllung rund 50 Euro. Dann erhöhte der Finanzminister mehrfach die Treibstoffsteuern. Auch die Mehrwertsteuer wurde seit dem Frühjahr bereits zweimal erhöht, zuletzt am 1. Juli von 21 auf 23 Prozent. Dadurch stieg der Benzinpreis binnen weniger Monate um rund 50 Prozent. Jetzt kostet Volltanken 75 Euro. "Viele tanken nur noch für zehn oder 20 Euro und vermeiden jede überflüssige Fahrt", sagt Tankstellenpächter Marinos.
Die Waschanlage steht meist still, einen Tankwart hat er bereits entlassen müssen. Michalis Kiousis, Präsident des Verbandes der Tankstellenbetreiber, beziffert den Absatzrückgang in den ersten sechs Monaten auf ein Drittel. "600 Tankstellen haben bereits aufgegeben, und von den verbleibenden 8200 sind mindestens 1000 wirtschaftlich in Gefahr", sagt Verbandspräsident Kiousis.
Nicht nur beim Benzin achten die Griechen verschärft aufs Geld. Auch der Einzelhandel klagt über ausbleibende Kunden. Und jene, die kommen, geben weniger aus. Der Lebensmittelhandel meldet für das erste Halbjahr einen Umsatzrückgang von rund fünf Prozent. Der Verkauf von Waschmitteln ging sogar um mehr als 14 Prozent zurück, meldet ein Marktforschungsunternehmen.
Doch die Griechen waschen nicht nur weniger, sie rauchen auch nicht mehr so viel. Bisher waren sie zwar die Europameister im Zigarettenkonsum. Aber schon dreimal in diesem Jahr hat Finanzminister Giorgos Papakonstantinou die Tabaksteuer erhöht. Die Packung Zigaretten hat sich um die Hälfte verteuert. Das verleidet immer mehr Hellenen den blauen Dunst. Das spürt auch Napoléon Papadopoulos. An der Stadiou-Straße in Athen betreibt er ein "Periptero": So heißen die Zeitungskioske in Athen, die neben Presseerzeugnissen tausend Kleinigkeiten verkaufen – und vor allem Zigaretten. "Mein Zigarettenumsatz ist um 30 Prozent eingebrochen", klagt der Kioskhändler, der selbst Nichtraucher ist. Er will jetzt sein Sortiment an Süßigkeiten erweitern und auf diese Weise versuchen, die Einbuße wenigstens zum Teil wieder wettzumachen.
Auch Miltos Sotiropoulos denkt über ein neues Geschäftsmodell nach. Er hat einen Gebrauchtwagenhandel an der Vouliagmenis-Avenue. Aber wer kauft jetzt ein Auto? Im Mai gingen die Neuzulassungen in Griechenland gegenüber dem Vorjahr um 54,4 Prozent zurück. Ein neues Auto? Manos ist zwar PS-begeistert, aber der alte Golf muss noch einige Jahre durchhalten. "Auch damit kann ich leben", sagt der junge Mann.
Auch die Rentenreform wird hingenommen
Wie viele Griechen hat er resigniert. Manos fügt sich in das Sparprogramm – auch aus der Einsicht: "So konnte es ja nicht weitergehen im öffentlichen Dienst." Erst im Januar gingen zwei seiner Kollegen in Pension – der eine war 55, der andere 57 Jahre alt. Beim Staatsfernsehen ERT, hat Manos gehört, gibt es sogar Redakteure, die bereits mit 48 ein Ruhegeld kassieren. Manos wird wohl bis 65 arbeiten müssen. So sieht es die Rentenreform vor, die gestern vom Parlament verabschiedet wurde. "Wenn das Rentenalter nicht nochmals erhöht wird, bis ich an die Reihe komme", sagt der 43-Jährige. "Immerhin bin ich unkündbar", tröstet sich der Kraftfahrer.
Das können nicht alle von sich sagen. Gestern beantragte die Supermarktkette "Atlantik" Gläubigerschutz. Das Einzelhandelsunternehmen, das 145 Filialen betreibt, drücken Schulden von 245 Millionen Euro. Jetzt bangen 3600 Beschäftige um ihre Arbeitsplätze.
Quelle: http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/ausland/griechenland-auf-wut-folgt-resignation--33408013.html