Papandreou: Griechenland braucht keine Umschuldung
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Papandreou: Griechenland braucht keine Umschuldung
von zazikilover am 23.05.2010 20:32
Madrid (Reuters) - Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou schließt eine Zahlungsunfähigkeit oder Umschuldung seines Landes weiter aus.
Es gebe keine Notwendigkeit dafür, sagte Papandreou der spanischen Zeitung "El Pais" in einem am Sonntag veröffentlichten Interview. "Wir haben uns dagegen entschieden. Wir haben entschieden, die Kredite zurückzuzahlen, die wir angefordert haben." Allein um die Märkte davon zu überzeugen, gebe es das 110 Milliarden Euro schwere Hilfspaket von Euro-Ländern und Internationalem Währungsfonds (IWF).
Neben den direkten Hilfsmaßnahmen für das angeschlagene Mittelmeerland haben die Euro-Staaten mittlerweile einen Rettungsschirm von insgesamt 750 Milliarden Euro für eine Stabilisierung der Gemeinschaftswährung auf den Weg gebracht. Papandreou bemängelte, die EU-Regierungen seien langsam dabei gewesen, die Ausweitung der Schuldenkrise auf andere Mitglieder der 16 Länder zählenden Währungsunion zu verhindern und zu verstehen, dass die Angriffe von Spekulanten auf Griechenland nur der erste Schritt gewesen seien. "Spanien und Portugal ging es nicht so schlecht, aber sie sind Opfer von Hysterie geworden", betonte der Regierungschef.
Papandreou sagte, mit Deutschlang gebe es Verstimmungen über die Kosten der Hilfe für sein Land und über die nötigen Sparmaßnahmen. Das Verhältnis sei nicht irreparabel beschädigt, aber für Unmut bei seinen Landsleuten sorgten "Vorurteile und Klischees". Bei der Bewältigung der Schuldenkrise setzt er weiter auf die Europäische Union. Um Wachstum zu schaffen, solle die EU beispielsweise Infrastrukturprojekte und Investitionen auflegen, forderte Papandreou.
ZAPATERO: KEIN GRUND FÜR ZWEIFEL AN VERLÄSSLICHKEIT SPANIENS
Auch Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero betonte, sein Land werde seine Schulden begleichen. "Keiner kann anzweifeln, dass Spanien, ein starkes Land, seinen Verpflichtungen nachkommen wird", sagte er bei einer Veranstaltung seiner Sozialistischen Partei. Wie Griechenland haben auch Portugal und Spanien zuletzt die Sparmaßnahmen deutlich verschärft, um ihre Defizite abzubauen.
Großbritanniens neuer Vize-Regierungschef Nick Clegg sagte im BBC-Fernsehen, sein Land müsse wegen des Ausmaßes der Schuldenkrise in Europa dringend handeln und das Rekord-Staatsdefizit abbauen. Die konservativ-liberale Regierung wird am Montag Einzelheiten zu ihren rund 6,8 Milliarden Euro schweren Sparprogramm bekanntgeben.
quelle: http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE64M05O20100523