Erdogan: "Neue Ära" für Türkei und Griechenland
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Erdogan: "Neue Ära" für Türkei und Griechenland
von zazikilover am 14.05.2010 15:30Der türkische Premier leitet gemeinsam mit seinem griechischen Kollegen den ersten gemeinsamen Regierungsgipfel. Die Annäherung verbessert die Aussichten auf eine Lösung im Zypern-Konflikt.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist am Freitag zu einem zweitägigen Besuch in Griechenland eingetroffen, um mit seinem griechischen Kollegen Giorgos Papandreou den ersten der in Hinkunft regelmäßigen gemeinsamen Regierungsgipfel zu leiten.
Vor seinem Abflug sagte Erdogan in Ankara, die geplante Unterzeichnung von 21 bilateralen Abkommen werde eine "neue Ära" in den Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland einläuten. "Dieser Besuch ist von historischer Bedeutung für die türkisch-griechischen Beziehungen", sagte Erdogan, der von zehn seiner Minister begleitet wird.
Abbau von Militärausgaben
Erdogan hat Griechenland einen beiderseitigen Abbau der Militärausgaben vorgeschlagen. Griechenlands stellvertretender Verteidigungsminister Panos Beglitis stimmte der Initiative ohne Vorbehalt zu, bestritt aber jegliche diesbezügliche Druckausübung auf sein Land seitens Deutschlands. Das finanziell schwer angeschlagene Griechenland gibt seit mehr als dreißig Jahren über vier Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Rüstungsgüter aus.
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu sprach zum Auftakt der Konsultationen von einer regelrechten "psychologischen Revolution" im historisch belasteten Verhältnis zwischen den beiden Staaten. Am Vormittag waren zehn Minister beider Seiten zusammengekommen, um die letzten noch offenen Punkte in einer Reihe von Abkommen in den Bereichen Tourismus, Handel, Umweltschutz und Industrie zu klären.
Aussichten auf Zypern-Lösung
Eine Verständigung zwischen Athen und Ankara verbessert die Aussichten für eine Lösung des Zypern-Konflikts. Türkei und Griechenland streiten seit Jahrzehnten über Hoheitsrechte in der Ägäis. Schwer belastet ist das Verhältnis auch durch den Zypern-Konflikt. Türkische Truppen halten seit 1974 den Nordteil der Insel besetzt.
quelle: http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/565092/index.do?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do