Berlin teilt Ackermanns Griechenland-Zweifel nicht

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zazikilover
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Berlin teilt Ackermanns Griechenland-Zweifel nicht

von zazikilover am 14.05.2010 15:22

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat die Zweifel von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zurückgewiesen, wonach Griechenland die Schuldenkrise nicht bewältigen könne.
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Die stellvertretende Regierungssprecherin Sabine Heimbach sagte am Freitag in Berlin, das Anpassungsprogramm der griechischen Regierung sei realistisch. Es gebe keine Zweifel an der Entschlossenheit der griechischen Regierung, dieses Sparprogramm umzusetzen. Die Bundesregierung sehe keinerlei Anlass, über derartige Szenarien zu spekulieren. Direkt kommentieren wolle man die Meinungsäußerung Ackermanns nicht.

Schäubles Sprecher Michael Offer verwies darauf, dass das Sparprogramm mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der EU- Kommission und der Europäischen Zentralbank verhandelt und anerkannt worden sei. Insofern gebe es ein Testat von einer Gruppe, die Kernkompetenz besitze. Daher habe man eine positive Erwartung.

Ackermann hatte am Donnerstag in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner» gesagt: «Ob Griechenland über die Zeit wirklich in der Lage ist, diese Leistungskraft aufzubringen, das wage ich zu bezweifeln.» Nach den Worten von Ackermann muss Griechenland stabilisiert werden. Wenn das Land fiele, würde die Krise mit großer Sicherheit auf andere Länder übergreifen und könnte zu einer Art Kernschmelze führen.

Ackermann hatte zugleich betont, dass alles getan werden müsse, um eine Umschuldung zu vermeiden. Bei einer Umschuldung würden Geldgeber Griechenlands, darunter deutsche Institute, auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Der Deutsche-Bank-Chef fügte jedoch hinzu: «Und wenn es dann am Schluss dieser ganzen Phase doch nicht ganz reicht, dann kann man ja immer noch über Umschuldungen nachdenken.»

Die öffentlichen Zweifel Ackermanns und die Andeutung einer späteren Umschuldung kommen überraschend. Der Spitzenbanker hatte er erst kürzlich mit der Bundesregierung über einen Beitrag des Finanzsektors zur Stabilisierung Griechenlands verhandelt. Dabei wurden auch andere Unternehmen zur Teilnahme an diesen «flankierenden Maßnahmen» aufgerufen. Auch soll der Chef der Deutschen Bank in der Wirtschaft für Unterstützungsmaßnahmen geworben haben.

quelle: http://www.zeit.de/newsticker/2010/5/14/iptc-bdt-20100514-302-24842834xml

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