Anarchistische Gruppe will Griechenland in ein Kriegsgebiet verwandeln
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Anarchistische Gruppe will Griechenland in ein Kriegsgebiet verwandeln
von zazikilover am 01.08.2010 18:03Letzten Dienstag schickte die linksextreme Gruppe Sechta Epanastaton (Sekte der Revolutionäre) eine CD mit einem siebenseitigen Text an die Zeitung Ta Nea. Die Gruppe übernahm darin die Verantwortung für die Ermordung des bekannten 37jährigen Journalisten und Blogger Sokratis Giolias, der am 19. Juli vor seinem Haus in einem Kugelhagel starb, obgleich er normalerweise von zwei bewaffneten Leibwächtern beschützt wurde. Angekündigt wird nun der Aufbau einer "Stadtguerilla" und ein "Krieg gegen eure Demokratie".
Die Gruppe soll seit 2009 für mehrere Anschläge verantwortlich sein und hat sich wohl nach den Unruhen gebildet, die im Dezember 2008 begannen, nachdem ein Polizist einen 15-jährigen Schüler erschossen hatte. So griffen Mitglieder im Februar 2009 eine Polizeistation mit Maschinengewehren an, stürmten kurz danach eine Veranstaltung an der Universität oder ermordeten im Juni einen Polizisten ebenfalls auf offenere Straße. Mit den Terroranschlägen will die Gruppe gegen die Arbeitslosigkeit, die Korruption, die vom IWF auferlegten Sparmaßnahmen, den Staat und die Verelendung, aber jetzt auch etwa gegen die Touristen kämpfen.
"Touristen sollten wissen, dass Griechenland kein sicherer Hafen für den Kapitalismus mehr ist. Wir wollen es mit revolutionären Taten, mit Brandanschlägen und Sabotagen, mit wütenden Demonstrationen, Bombenanschlägen und bewaffneten Angriffen in ein Kriegsgebiet verwandeln." (Aus dem Schreiben der Sekte der Revolutionäre)
Vermutet wird, dass die Gruppe mit dem Schreiben nicht nur auf sich aufmerksam machen will, sondern auch nach Unterstützung und neuen Mitgliedern sucht. Man erklärt, warum man die letzten Monate nicht aktiv gewesen sei, nämlich weil man sich für den großen Kampf vorbereitet habe. Man habe die Benutzung von Waffen trainiert, neue Techniken gelernt, Erfahrung mit anderen "Kämpfern" ausgetauscht und die Aufrüstung aufgestockt, kurz: man sein "bedeutungsvoller und gefährlicher" geworden. Es wird dokumentiert, wie man den Journalisten überwacht hat, und präsentiert in einem Foto das Waffenarsenal der Gruppe, darunter die üblichen Kalaschnikows und andere Gewehre.
Den Journalisten, der für den Blog Troktito geschrieben hat, habe man getötet, weil er im "Schmutz" gewühlt habe, aber auch, weil er eine "beherrschende Stellung in der elektronischen Form des neuen Journalismus" innegehabt habe. Der Journalist soll kurz vor der Veröffentlichung von Informationen zum Thema Korruption gewesen sein. Vorgeworfen wird ihm, dass er in eben diesen Kreisen verkehrt sei und hier mitgemischt habe, dass er die Anonymität des Netzes benutzt habe, um Propaganda zu betreiben. Überhaupt sei die "journalistische Welt ein Eimer voll Scheiße":
Von der Antiterrorismus-Abteilung der Polizei wird die Sekte der Revolutionäre als inspiriert vom "nihilistischen Anarchismus" beschrieben. Inspiriert sei vom russischen Anarchisten Sergei Netschajew. Der Autor des Schreibens und der Führer der Gruppe soll ein Vierzigjähriger sein, der aus der wohlhabenden Mitelschicht stammt. In dem Schreiben der Gruppe heißt es: "Wir sind dieses leeren Lebens müde. Genug ist genug." Was heißt, man will den "bewaffneten Widerstand" und einen revolutionären Krieg, der irgendwie einen "autonomen existenziellen Maßstab jenseits der modernen Scheinheiligkeit" erzeugt. Wenn man nur an ein festes Gehalt und eine sichere Rente denke, dann sei man schon gestorben. Eine neue Kultur sei notwendig, die die Sekte herbeibomben will:
"Wir, die Sekte der Revolutionäre, glauben, dass nur durch die Auslöschung des Staates und der vorhandenen Strukturen eine neue Lebensperspektive aufbrechen kann. Ein leben mit neuen menschlichen Beziehungen, ohne Macht, ohne Grenzen, ohne Religion, ohne Schichten. Ein Leben, das nicht zulässt, dass Geld oder Eigentum herrschen. Ein Leben jenseits der falschen Idole, Zwänge und Konventionen." (Aus dem Schreiben der Sekte)
Die Gruppe droht mit Anschlägen auf Polizisten, Politiker und Journalisten, man habe Informationen über sie gesammelt.
Quelle: http://www.heise.de/tp/blogs/8/148108
Kefalonitissa
Gelöschter Benutzer
Re: Anarchistische Gruppe will Griechenland in ein Kriegsgebiet verwandeln
von Kefalonitissa am 02.08.2010 11:01„Der Führer der Gruppe“ ??
Seit wann haben Anarchisten denn einen Führer? Anarchie bedeutet Herrschaftslosigkeit, keine Autorität bzw. Macht anerkennen.
Der Autor des Schreibens und der Führer der Gruppe soll ein Vierzigjähriger sein, der aus der wohlhabenden Mitelschicht stammt.
Ach guck mal an und dieser Gruppenführer aus der wohlhabenden Mittelschicht hat jetzt ein bisschen Langeweile und da bombt man sich eben durch das Land und tötet so nebenbei auch ein paar Menschen?
Überhaupt sei die "journalistische Welt ein Eimer voll Scheiße":
Ah kapito, die journalistische Welt ist ein Eimer voller Scheiße und deshalb arbeitet man aber trotzdem mit der journalistischen Welt zusammen und schickt ihr eine CD mit einem 7 Seiten langen Text, den man nur als absoluten Schwachsinn bezeichnen kann und tötet auch noch einen Enthüllungsjournalisten, der versuchte „Missstände an staatlichen Stellen aufzudecken. Na, das sind ja feine Anarchisten!
Und irgendwie scheint diese obskure „angeblich anarchistische“ Sekte auch die oberste Regel einer solchen Gruppe nicht verstanden zu haben, die da lautet:
Klappe halten und nicht solche dumm dämlichen Details veröffentlichen, wie in diesem blöden Bekennerschreiben:
Man habe die Benutzung von Waffen trainiert, neue Techniken gelernt, Erfahrung mit anderen "Kämpfern" ausgetauscht und die Aufrüstung aufgestockt, kurz: man sein "bedeutungsvoller und gefährlicher" geworden.
„Wir, die Sekte der Revolutionäre, glauben, dass nur durch die Auslöschung des Staates und der vorhandenen Strukturen eine neue Lebensperspektive aufbrechen kann. Ein leben mit neuen menschlichen Beziehungen, ohne Macht, ohne Grenzen, ohne Religion, ohne Schichten“.
Ah ja, „ein Leben mit neuen menschlichen Beziehungen“.... und alle haben sich dann so furchtbar lieb und damit man diesen glücklichen Zustand erreicht, muß man erst mal ein paar Menschen töten.
Mein Gott, so viel hirnverbrannter Unsinn tut direkt weh!!
Nein, nein und nochmals nein, das ganze "Bekennerschreiben" stimmt irgendwie nicht. Ich vermute, dass ein Geheimdienst oder auch eine staatliche Institution jemanden loswerden wollte, der auf brisante Informationen gestossen war.
Und bei dieser Gelegenheit sei auch noch mal an die Rede des Präsidenten der EU-Kommission Barroso von Anfang Juni erinnert, der da sagte:
"Ich warne davor, dass die Demokratien in Griechenland, Spanien und Portugal zusammenbrechen und sich in Diktaturen verwandeln könnten, wenn sie die Schuldenkrise nicht in den Griff bekommen.
Der Zusammenbruch der staatlichen Aufgaben aus Geldmangel, der Verlust des Einkommens und die allgemeine Notlage der Bürger, könnte zu massiven Aufständen und Unruhen führen, welche eine Übernahme der Kontrolle durch das Militär notwendig machten.
Vielleicht sind Dinge in Gang, die wir uns momentan noch gar nicht vorstellen können. Irgendwo auf dieser Welt werden momentan die Weichen für Griechenland gestellt und zwar in eine Richtung, die den Griechen und Griechinnen nicht gefallen kann. Man sollte wachsam sein.