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zazikilover
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Ausstiegsklauseln Euro-Länder können Griechen-Rettung stoppen

von zazikilover am 24.05.2010 17:06


Bis zu 80 Milliarden Euro bekommt Griechenland von der Euro-Zone - den größten Batzen aus der Bundesrepublik. Aber zu welchen Konditionen? Die Details sind im Vertrag zwischen den 15 Gläubigern und dem südeuropäischen Schuldner geregelt, zwei Ausstiegsklauseln inklusive.

Berlin - Die EU hat zwar inzwischen ein noch viel größeres Hilfspaket zur Stabilisierung der gesamten Euro-Zone verabschiedet. Aber dennoch: Die bereits zuvor gestartete Rettungsaktion für das hochverschuldete Griechenland hat ebenfalls gigantische Ausmaße.
Die Euro-Zone und der Internationale Währungsfonds (IWF) helfen dem südeuropäischen Staat in den kommenden drei Jahren mit bis zu 110 Milliarden Euro aus, um eine Pleite zu verhindern. 30 Milliarden Euro davon trägt der IWF, 80 Milliarden die 15 europäischen Geberländer.

Aber zu welchen Bedingungen bekommen die Griechen das Geld von ihren europäischen Partnern eigentlich? Und was steht sonst noch in den Verträgen zwischen den Gläubigern und dem griechischen Schuldner?

Griechenland kann demnach eine Stundung der EU-Hilfsgelder beantragen, berichtet die "Bild"-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Die Verträge gestatteten dem Mittelmeerland eine tilgungsfreie Zeit von drei Jahren - beginnend mit der Auszahlung der Gelder, zitierte die Zeitung aus dem Darlehensvertrag und der Gläubigervereinbarung.

KfW könnte gut 110 Millionen Euro Gebühren kassieren

Dem Bericht zufolge haben die Hilfen eine Laufzeit von fünf Jahren. Jede Tranche der von den Euro-Staaten bereitgestellten 80 Milliarden Euro müsse mindestens eine Milliarde Euro umfassen. Ferner sei neben den Zinsen eine "Servicegebühr" von 0,5 Prozent der Darlehenssumme zu zahlen.

Demnach könnten der deutschen Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die die Kredite ausreicht, für die auf Deutschland entfallende Höchstsumme von 22,3 Milliarden Euro rund 112 Millionen Euro an Gebühren zufließen. Weiter ist den Angaben zufolge in den Verträgen vereinbart, dass die EU mit einem eigenen Bevollmächtigten die Verwendung der Mittel überprüfen darf.

Darüber hinaus enthält der Vertrag über das Darlehen für Athen zwei Ausstiegsklauseln. Die erste sei für den Fall vorgesehen, dass ein EU-Gericht oder ein Verfassungsgericht in einem der Euro-Länder rechtskräftig entscheidet, dass die gesamte Kreditvergabe an die Griechen gegen EU-Recht oder nationales Recht verstößt. In diesem Fall werde der Vertrag insgesamt oder für das betroffene Land "unverzüglich und unwiderruflich annulliert", heißt es laut "Bild" in dem 42-seitigen Vertrag.

quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,696450,00.html

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Finanzielle Griechenland-Hilfe Verträge enthalten offenbar Ausstiegsklausel

von zazikilover am 24.05.2010 13:40


Berlin (RPO). Sämtliche Darlehen der Euro-Länder für Griechenland können nach einem Medienbericht vollständig oder für ein Geberland annulliert werden, falls der Europäische Gerichtshof oder ein nationales Verfassungsgericht die Kreditvergabe für rechtswidrig erklären.
Das berichtet "Bild.de" unter Berufung auf den bisher vertraulichen Darlehensvertrag und die Gläubigervereinbarung zwischen den Euro-Ländern und Griechenland. Laut "Bild.de" enthält der Vertrag über das 80-Milliarden-Euro-Darlehen für Athen zwei Ausstiegsklauseln.

Zwei Ausstiegsklauseln

Die erste sei für den Fall vorgesehen, dass ein EU-Gericht oder ein Verfassungsgericht in einem der Euro-Länder rechtskräftig entscheidet, dass die gesamte Kreditvergabe an die Griechen gegen EU-Recht oder nationales Recht verstößt. In diesem Fall werde der Vertrag insgesamt oder für das betroffene Land "unverzüglich und unwiderruflich annulliert", heißt es laut "Bild.de" in dem 42-seitigen Vertrag.
Von den Griechen dürfe in diesem Fall aber nicht die sofortige vorzeitige Rückzahlung des Darlehens verlangt werden. Würde in Deutschland das Bundesverfassungsgericht das Darlehen als unvereinbar mit deutschem oder EU-Recht erklären, wäre die deutsche Beteiligung an der Milliarden-Hilfe nichtig. Die Bundesregierung brauchte dann zwar keine weiteren Gelder mehr zur Verfügung zu stellen, dürfte aber nicht die sofortige Rückzahlung bereits geleisteter Zahlungen verlangen.

Eine zweite Ausstiegsklausel ist vorgesehen, falls ein Geberland für seinen Anteil an der Griechenland-Hilfe selbst ein Darlehen aufnehmen muss und dafür mehr Zinsen zahlen muss, als es von den Griechen zurückbekommt. Das Geberland solle dann die Differenz von den anderen Euro-Ländern ersetzt bekommen. Seien diese nicht dazu bereit, könne das Geberland seine Beteiligung am Griechenland-Darlehen verweigern.

Europäische Union und Internationaler Währungsfonds (IWF) haben ein Hilfspaket von bis zu 110 Milliarden in den kommenden drei Jahren geschnürt, mit dem eine Pleite des griechischen Staates verhindert werden soll. In diesem Jahr kann Griechenland auf bis zu 35 Milliarden Euro zurückgreifen.

quelle: http://www.rp-online.de/wirtschaft/eurokrise/Vertraege-enthalten-offenbar-Ausstiegsklausel_aid_860829.html

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Papandreou: Griechenland braucht keine Umschuldung

von zazikilover am 23.05.2010 20:32


Madrid (Reuters) - Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou schließt eine Zahlungsunfähigkeit oder Umschuldung seines Landes weiter aus.

Es gebe keine Notwendigkeit dafür, sagte Papandreou der spanischen Zeitung "El Pais" in einem am Sonntag veröffentlichten Interview. "Wir haben uns dagegen entschieden. Wir haben entschieden, die Kredite zurückzuzahlen, die wir angefordert haben." Allein um die Märkte davon zu überzeugen, gebe es das 110 Milliarden Euro schwere Hilfspaket von Euro-Ländern und Internationalem Währungsfonds (IWF).

Neben den direkten Hilfsmaßnahmen für das angeschlagene Mittelmeerland haben die Euro-Staaten mittlerweile einen Rettungsschirm von insgesamt 750 Milliarden Euro für eine Stabilisierung der Gemeinschaftswährung auf den Weg gebracht. Papandreou bemängelte, die EU-Regierungen seien langsam dabei gewesen, die Ausweitung der Schuldenkrise auf andere Mitglieder der 16 Länder zählenden Währungsunion zu verhindern und zu verstehen, dass die Angriffe von Spekulanten auf Griechenland nur der erste Schritt gewesen seien. "Spanien und Portugal ging es nicht so schlecht, aber sie sind Opfer von Hysterie geworden", betonte der Regierungschef.

Papandreou sagte, mit Deutschlang gebe es Verstimmungen über die Kosten der Hilfe für sein Land und über die nötigen Sparmaßnahmen. Das Verhältnis sei nicht irreparabel beschädigt, aber für Unmut bei seinen Landsleuten sorgten "Vorurteile und Klischees". Bei der Bewältigung der Schuldenkrise setzt er weiter auf die Europäische Union. Um Wachstum zu schaffen, solle die EU beispielsweise Infrastrukturprojekte und Investitionen auflegen, forderte Papandreou.

ZAPATERO: KEIN GRUND FÜR ZWEIFEL AN VERLÄSSLICHKEIT SPANIENS

Auch Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero betonte, sein Land werde seine Schulden begleichen. "Keiner kann anzweifeln, dass Spanien, ein starkes Land, seinen Verpflichtungen nachkommen wird", sagte er bei einer Veranstaltung seiner Sozialistischen Partei. Wie Griechenland haben auch Portugal und Spanien zuletzt die Sparmaßnahmen deutlich verschärft, um ihre Defizite abzubauen.

Großbritanniens neuer Vize-Regierungschef Nick Clegg sagte im BBC-Fernsehen, sein Land müsse wegen des Ausmaßes der Schuldenkrise in Europa dringend handeln und das Rekord-Staatsdefizit abbauen. Die konservativ-liberale Regierung wird am Montag Einzelheiten zu ihren rund 6,8 Milliarden Euro schweren Sparprogramm bekanntgeben.

quelle: http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE64M05O20100523

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Papandreou glaubt an Versöhnung mit Deutschland

von zazikilover am 23.05.2010 16:03


Erstmals spricht Ministerpräsident Giorgos Papandreou offen darüber, wie sehr die Debatte über die griechischen Staatsschulden das Verhältnis zu Deutschland belastet hat. In diesem Zusammenhang benutzt er Worte wie "Feindseligkeit" und "Ressentiments". Die erhaltenen Hilfen werde sein Land zurückzahlen.
Griechenland hat bekräftigt, dass es die Milliarden-Hilfen zur Sanierung seiner Staatsfinanzen zurückzahlen wird. „Wir haben nicht um Geldgeschenke gebeten“, sagte Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Wochenende der spanischen Zeitung „El País“. „Was wir brauchten, waren Kredite, die wir später zurückzahlen werden. Wir werden dafür erheblich höhere Zinsen zahlen als die meisten anderen EU-Länder.“

Der sozialistische Regierungschef räumte ein, dass die Debatte über die Hilfe Ressentiments zwischen Deutschen und Griechen aufkommen ließ. „Es herrscht eine gewisse Feindseligkeit“, sagte er der spanischen Zeitung.
Auf beiden Seiten seien Vorurteile verbreitet worden. „Stereotypen haben in Europa noch nie weitergeholfen“, betonte Papandreou. Er gehe aber davon aus, dass der dadurch entstandene Schaden wieder zu beheben sei.

Sein Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel beschrieb der Ministerpräsident als „gut und aufrichtig“. „Ich hatte ihr gesagt, dass die Gefahr einer Ausbreitung der Finanzkrise bestand, wenn wir nicht rasch handelten. (...) Andererseits verstehe ich aber auch, dass die Kanzlerin (mit einer raschen Reaktion) verfassungsrechtliche und innenpolitische Probleme hatte.“

Papandreou räumte ein, dass die Krise ausgebrochen sei, weil Athen seinen Staatshaushalt über viele Jahre hinweg schlecht geführt hatte.
„Aber es kam hinzu, dass die Eurozone keine Mechanismen besaß, dies aufzudecken. Wir trugen quasi dazu bei, die Schwächen der Eurozone ans Licht zu bringen“, sagte der Regierungschef. „Die Krise hätte auch in einem anderen Land ausbrechen können. Aber es traf Griechenland.“

quelle: http://www.welt.de/politik/ausland/article7755906/Papandreou-glaubt-an-Versoehnung-mit-Deutschland.html

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Nach Griechenland die USA?

von zazikilover am 23.05.2010 12:00

US-Ökonom meint, die Spekulanten könnten sich den USA zuwenden, wo die Höhe der ungedeckten Zahlungsverpflichtungen im Bezug zum BIP fast schon der Griechenlands gleicht

Griechenland hat es zwar als erstes erwischt, aber bald könnten sich die Spekulanten von der Eurozone ab- und einem neuen Ziel zuwenden: den USA. Der US-Ökonom Laurence Kotlikoff von der Universität Boston hat in einem Interview mit der Welt am Sonntag darauf hingewiesen, dass die USA in ähnlichen Schuldenbergen ertrinken wie Griechenland.

In den USA würden sich bereits Zahlungsverpflichtungen anhäufen, die in Zukunft kaum mehr bezahlt werden könnten. Und dabei geht es um ganz andere Summen als in Griechenland: "Zwischen den zu erwartenden künftigen Einnahmen des amerikanischen Staates und den voraussichtlichen Ausgaben ist eine Lücke entstanden, die so groß ist wie das 16-Fache des Bruttoinlandsprodukts (BIP)." Während Griechenland, in dem die Lücke das Siebzehnfache beträgt, aber von den Euroländern gerettet werden könnte, sofern es die vereinbarten Sparauflagen umsetzt: "Wenn sich die Regierung daran hält, kann Griechenland in ein paar Jahren besser dastehen als die USA."

Das wird man in der Eurozone und vor allem auch bei der deutschen Regierung gerne hören, die derzeit von vielen Seiten unter Beschuss steht, da die Meinung vorherrscht, dass Griechenland trotz Schutzschirm abstürzen wird. Und natürlich hat der Wirtschaftsprofessor auch einen Rat an der Hand, wo man sein Geld, sofern man eines hat, investieren soll. Am besten sei es in Firmen zu investieren, "die beispielsweise Lebensmittel herstellen, also irgendetwas, was wir immer brauchen werden".

quelle: http://www.heise.de/tp/blogs/8/147677

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FC schnappt sich Giannoulis

von zazikilover am 23.05.2010 01:23

Nach dem Abgang von Linksverteidiger Pierre Wome scheint der 1. FC Köln auf der Suche nach einem Nachfolger schnell fündig geworden zu sein. Der 22-jährige Kostas Giannoulis soll bei den "Geißböcken" einen Dreijahres-Vertrag unterschreiben. Der Verteidiger muss bei den Rheinländern aber noch den obligatorischen medizinischen Test bestehen.

Giannoulis, der seit 2008 (insgesamt 55 Ligaeinsätze) und in der abgelaufenen Saison mit 22 Einsätzen (kein Tor) beim griechischen Erstligisten Iraklis Saloniki unter Vertrag stand, sprach gegenüber griechischen Medien von "einer riesigen Chance und der größten Herausforderung meiner Karriere, mich in Köln und der Bundesliga durchzusetzen".

Die Klage gegen seinen Klub Iraklis, die wegen ausstehender Gehaltszahlungen eingereicht worden war, zieht der 22-jährige Linksverteidiger nach seinem Wechsel zurück.

Vor seiner Einigung mit Köln war Giannoulis auch im Blickfeld von Aufsteiger Kaiserslautern, das ihn sogar zu einem Probetraining einlud, wo er aber trotz anfänglicher Zusage aus Saloniki nicht antreten durfte.
Der 22-jährige Linksfuß soll nun beim 1. FC Köln nach dem obligatorischen Medizincheck einen Dreijahres-Vertrag unterschreiben. Sein finanziell stark angeschlagener bisheriger Arbeitgeber erhält aus Köln eine niedrige sechsstellige Ablösesumme.

Bei Iraklis kickt auch der frühere Kölner Spieler Dennis Epstein, der als einer der Leistungsträger des Teams eine überzeugende Saison absolvierte.

Giannoulis wäre nach dem Rumänen Alexandru Ionita (Rapid Bukarest) der zweite Neuzugang der Kölner für die kommende Saison. Weitgehende Einigung soll zudem mit dem Stuttgarter Martin Lanig (25) bestehen.

quelle:http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/vereine/525469/artikel_FC-schnappt-sich-Giannoulis.html

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Sammlung Liebermeister Andromeda kehrt heim nach Griechenland

von zazikilover am 22.05.2010 11:16

Starke Steigerungen und Zuschläge beim Glas und ein glückliches Schicksal für John Spencer Stanhopes Andromeda-Gemälde - die fulminanten Ergebnisse der Liebermeister-Auktion bei Neumeister in München.

Von Brita Sachs, München
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22. Mai 2010

Die Sammlung Kurt Liebermeister hielt ihr Versprechen, dem Kunstmarkt ein hoch spannendes Ereignis zu werden, als Neumeister sie jetzt in München auflöste. Vor allem Objekte des Jugendstils hatten den im vergangenen Jahr gestorbenen Mediziner fasziniert, sein Besitz an seltenem Glas, insbesondere aus den Werkstätten von Murano, versetzte von weither angereiste Kenner in Bietfieber. Aber dem Sammler waren stets auch Bilder, Porzellane, Möbel und Schmuck ins sichere Auge gestochen und das nicht nur, wenn sie dem Jugendstil zuzurechnen sind. Textilien etwa, erlesene Teppiche, sowie Gewänder und uralte Fragmente füllten ein eigenes Kapitel in den Kollektionen dieses Liebhabers.

Wie erwartet, legte Glas eine Strecke Bestpreise hin: Gallés honigfarbene Vase „Orchidée brun“ von 1900/1905 mit opak-weißem Blütenüberfang schaffte mit 37.000 Euro die dreifache Taxe. Reizvolle Pâte-de-verre Schöpfungen französischer Meister steigerten sich bis 15.000 Euro hinauf, so viel kostete eine mit kugeligen Blüten umkränzte Vase von Décorchement (Taxe 7500/9000 Euro).

Beides, Liebermeisters Kennerschaft und die hohe Qualität seiner Sammlung, verdankten sich einem frühen Einstieg in die Materie. Bereits in den fünfziger und verstärkt von den sechziger Jahren an fand er, was er damals nur mit wenigen Gleichgesinnten teilen musste, weil es noch fast niemand interessierte - die verrückten Vasen von Umberto Bellotto zum Beispiel: lange, an- und abschwellende Balusterformen mit Ring- oder Volutenhenkeln, die Bellotto in den frühen Zwanzigern erst für Artisti Barovier entwarf, dann für Cappelin & Co.; sämtlich um 3000 Euro geschätzt, kletterten zehn Exemplare auf Preise bis 29.500 und sogar 34.000 Euro.
Bieter-Pingpong um Eierschalporzellan

Die meisten ließ sich der Londoner Kunsthändler Rainer Zietz zuschlagen, der mit Franco Deboni, Autor bekannter Bücher über Muranoglas, in der ersten Reihe saß und, so heißt es, unter anderem im Auftrag einer großen öffentlichen Sammlung kaufte. Als Superstar strich Carlo Scarpa hohe Zuschläge ein, vor allem den Ausreißer des Tages: drei korallrote Fläschchen „Incamiciati“, das größte gerade 17,5 Zentimeter hoch, vierkantig und 1929/30 bei Cappelin produziert. 2000 Euro traute man dem Trio zu; allein es kam zum harten Kampf, und den gewann eine Bieterin aus Venedig glorreich bei 50.000 Euro. So recht erklären können sich diesen Erlös aber auch Experten nicht.
Gespannt folgte der Saal dem Bieter-Pingpong um Rozenburger Eierschalporzellan; die zarten Raritäten gipfelten bei 15.000 Euro (7000/9000) für eine Amphorenvase mit Chrysantemen-Bemalung von Samuel Shellink. Auch zwei Stühle, die Mackintosh 1903 für die Willow Tea Rooms in Glasgow entwarf, machten Furore mit 23.000 und 29.000 Euro (je 6000/7000). Der Auktions-Höchstpreis war aber doch der zweidimensionalen Kunst vorbehalten: Andromeda wie sie in Ketten auf Perseus' Hilfe wartet, gemalt von John Roddam Spencer Stanhope, kam telefonisch auf 242.000 Euro (180.000/200.000) - und unter die Fittiche jenes griechischen Reeders, der überall Auktionatoren glücklich macht.
Max Klingers „Neue Salome“

Edward Burne-Jones' Zeichnung zum Perseus-und -Andromeda-Thema, identifiziert als Vorarbeit zu einer Gouache in der Londoner Tate Gallery, ging für 15.500 Euro (8000/12.000) heim nach England. Max Klingers Nereiden-Malerei von 1884/85 für das Vestibül einer Hamburger Juristenvilla blieb mit 13.000 Euro leicht unter der Erwartung, mehr gelang seiner „Kirschenallee“ von 1907 mit 20.000 Euro (5000/7000), und seine Bronzebüste der „Neuen Salome“ erzielte 16.000 Euro, entsprechend der Obertaxe.

Als drittes Los hatte man die Salome aufgerufen; denn Skulpturen machten überhaupt den Anfang, und der gelang formidabel: Liebermeisters großes Herz für gute Kunst gewährte auch einem prächtigen Hochrelief der Münchner Frührenaissance Unterschlupf in seinem Jugendstilhimmel. Die Anbetung der Könige, geschnitzt vom Meister von Rabenden - den Notnamen dankt er seinem Altar in einem Chiemgau-Kirchlein - verdoppelte die Taxe durch Händler-Engagement auf 70.000 Euro.

Am anderen Ende der Zeitskala warb Ernst Wilhelm Nays 1947 geschaffene Papierarbeit „Dans la campagne“ erfolgreich um Interesse: Ein Privatsammler bewilligte 27.000 Euro (23.000/25.000). „Eine solche Sammlung werden wir in Deutschland nicht so bald wieder zu versteigern bekommen“, vermutet Neumeister-Chefin Katrin Stoll. Dass es ihr gelang, Sotheby's bei der Bewerbung um Liebermeisters Herrlichkeiten auszustechen, verdankt sie der Taktik, die gesamte Kollektion zu versteigern, anstatt, wie die großen internationalen Häuser, nur die allerdicksten Rosinen herauszufischen.

quelle: http://www.faz.net/s/Rub91752F615FDD4CA38DE0AF640EFE4B33/Doc~EAF986606A8D64A7E8491305BD2AC7D4D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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Griechenland startet WM-Vorbereitung

von zazikilover am 21.05.2010 23:53


Athen (dpa) - Die griechische Fußball-Nationalmannschaft ist in die WM-Mission gestartet. 22 Tage vor dem ersten Turnierspiel in Südafrika brach das Team von Trainer Otto Rehhagel von Athen zur Hauptvorbereitung in die Schweiz auf.

"Es ist eine große Verantwortung", sagte Rehhagel kurz vor der Reise des Teams nach Bad Ragaz. Rehhagel zeigte sich zufrieden, dass alle seine Spieler wohlauf sind.

Vorgesehen sind zwei Vorbereitungsspiele gegen Nordkorea (am 25. Mai) und Paraguay (am 2. Juni). Torjäger Theofanis Gekas (Eintracht Frankfurt) sagte, allein die Tatsache das Griechenland bei der WM dabei ist, sei ein Erfolg. Rehhagel will am 1. Juni den 23 Spieler umfassenden endgültigen WM-Kader benennen. Das Rehhagel-Team trifft bei der WM (11. Juni bis 11. Juli) in der Gruppe B auf Argentinien, Nigeria und Südkorea.

quelle:http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11804271/12884685/Griechenland-startet-WM-Vorbereitung.html

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Eintracht Frankfurt Gekas kommt: „Er weiß, wo das Tor steht“

von zazikilover am 21.05.2010 11:19

Die Eintracht zahlt für den Griechen eine Million Euro Ablöse an Leverkusen und gibt ihm einen Vertrag bis 2012. Mit Sturmkollege Altintop, den Trainer Skibbe behalten will, werden weitere Gespräche geführt.

20. Mai 2010

Die Frankfurter Eintracht hat für die kommenden zwei Spielzeiten Theofanis Gekas unter Vertrag genommen. Der bald 30 Jahre alte griechische Nationalspieler, er feiert am Sonntag Geburtstag, hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 unterschrieben und kostet die Eintracht eine Ablösesumme von einer Million Euro. „Das ist viel, viel Geld für uns“, sagte Eintracht-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. „Aber in Abwägung der Gesamtlage haben wir uns zu dieser Investition entschlossen.“ Der Hauptausschuss, also die Vertreter des Aufsichtsrates, hatten im Laufe des Mittwochs dem Transfer zugestimmt. Schon im Winter hatte der Stürmer, der einst beim VfL Bochum Torschützenkönig der Bundesliga geworden war, auf der Wunschliste der Eintracht gestanden. Doch vor sechs Monaten war Gekas noch zu teuer. „Es war wirtschaftlich nicht darstellbar“, hatte Bruchhagen noch im Dezember festgestellt und bei seinem Trainer Michael Skibbe „große Enttäuschung“ hervorgerufen. Gekas war damals zum Tabellenletzten Hertha BSC Berlin gewechselt. Dort erzielte er in der Rückrunde in siebzehn Spielen sechs Tore. Am Mittwoch war Skibbe voll des Lobes über die Arbeit des Vorstandes. „Es ist sehr erfreulich, dass der Verein diesen Transfer möglich gemacht hat“, sagte Skibbe. „Das ist eine gute Verpflichtung für die Eintracht.“ Gekas habe national wie international bewiesen, „dass er weiß, wo das Tor steht“.

Die von Heribert Bruchhagen angeführte „Gesamtlage“ hatte die Eintracht bei ihrer Stürmersuche unter Druck gesetzt. Zum einen kann aktuell niemand einschätzen, in welcher gesundheitlichen Verfassung die zuletzt lange verletzten und jeweils zweimal operierten Angreifer Ioannis Amanatidis und Martin Fenin zur neuen Saison sein werden, zum anderen hat der im Winter von Schalke 04 ausgeliehene Halil Altintop eine neue Offerte der Eintracht bisher nicht angenommen. „Ich freue mich, dass wir dem Wunsch des Trainers entsprechen und mit Theofanis Gekas einen torgefährlichen und erfahrenen Spieler verpflichten konnten“, sagt nun Bruchhagen. Ob die Eintracht finanziell nun auch noch in der Lage sein wird, Altintop weiter zu verpflichten, ließ der Eintracht-Chef offen. Skibbe würde sich das wünschen. „Wir wollen Halil nach wie vor behalten“, sagt der Trainer. Bruchhagen will in diesem Zusammenhang „weitere Gespräche führen“, hat aber zumindest die Altintop schriftlich vorgelegte Offerte für einen neuen Zweijahresvertrag zu reduzierten Bedingungen noch nicht zurückgezogen.
38 Länderspiele, 16 Tore

Theofanis Gekas hat der Eintracht die Zusage aus dem Trainingslager der griechischen Nationalmannschaft aus der Schweiz gegeben. Nach dem Abstieg von Hertha BSC hatte er eine Rückkehr nach Leverkusen kategorisch ausgeschlossen. Die Chancen auf regelmäßige Einsätze waren in Anbetracht der Konkurrenz durch deutsche Nationalspieler wie Stefan Kießling und Patrick Helmes sowie den Schweizer Nationalspieler Erden Derdyok eher gering. Deshalb führt Gekas der Weg nun nach Frankfurt. Es ist seine dritte Station in Deutschland. Am erfolgreichsten hatte er in der Saison 2006/2007 beim VfL Bochum gespielt, als er in 32 Spielen zwanzig Tore erzielte und damit Torschützenkönig der Bundesliga wurde. Für Griechenland war Gekas bisher in 38 Länderspielen im Einsatz, dabei hat er sechzehn Tore geschossen.

Die Verhandlungen mit Bayer Leverkusen hatte Heribert Bruchhagen in der vergangenen Woche aufgenommen und am Mittwoch telefonisch abgeschlossen. Aus China, wo Bayer derzeit bei einer Privatspielreise gastiert, hatte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zunächst mündlich am Telefon und dann schriftlich per Fax die ausgehandelten Bedingungen bestätigt. Danach wurde der Vertrag zwischen Gekas und dem Werksklub aufgelöst. Damit war der Weg frei für den Wechsel nach Frankfurt.
Der hoffnungsvolle Nachwuchs der Eintracht dürfte es also auch in der kommenden Spielzeit schwer haben, sich für Einsätze in der Bundesliga zu empfehlen. Dabei haben Cenk Tosun und Marcos Alvarez, die beiden A-Jugendstürmer, gerade beste Reklame in eigener Sache gemacht. Beim 4:1 der deutschen U-19-Nationalmannschaft gegen Polen im ersten von drei Europameisterschafts-Qualifikationsspielen haben die beiden Frankfurter alle vier Tore erzielt. Tosun traf zum 1:1, 2:1 und 3:1 (5., 21. und 55. Minute), Vereinskollege Alvarez zum 4:1 (68.). An diesem Donnerstag trifft die Mannschaft von DFB-Trainer Horst Hrubesch auf die Slowakei, am Sonntag auf Gastgeber Niederlande. Nur der Erste der Tabelle qualifiziert sich für die Europameisterschaft.

quelle: http://www.faz.net/s/Rub822C6F5CE40E4AC589F55AB974E92897/Doc~ECDE5D4A875B742DFA05D544788FA1D4B~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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Griechenland: Ein Rücktritt als Spitze eines Eisbergs

von zazikilover am 21.05.2010 11:16

Wie man blitzschnell einen Ministerrücktritt aufgrund von alten Steuerschulden bewirken kann und dabei einen Premier vom Himmel in die Hölle schickt
Angela Gerekou, griechische Ministerin für Tourismus und Sport und [extern] Exschauspielerin, musste am Montag unter dem Druck einer seit 1993 bestehenden Steuerschuld ihres Ehegatten, dem Gesangsstar [extern] Tolis Voskopoulos, zurücktreten. Die stolze Summe von 5,5 Millionen Euro hatte sich Dank Zinsen und Zinseszinsen angehäuft. Diese [extern] Meldung ging am Montagabend über die Ticker der internationalen Nachrichtenagenturen.

Der Rücktritt erschien unvermeidbar. Die Steuerbehörden hatten die seit 1993 bestehende Schuld nicht eingetrieben. Zu einer Zeit, in der selbst Renten, die unter der Armutsgrenze liegen, aufgrund der staatlichen Finanzkrise gekappt wurden, konnte dieser behördliche Schlendrian nicht vermittelt werden. Viele Griechen sahen in der Nachsicht der Finanzämter Zeichen von Nepotismus.

Zahlreiche Gerichtsurteile - das letzte im September 2009 - gegen Voskopoulos, der über umfangreichen Grundbesitz und mehrere Autos verfügt, hatten zwar jedes Mal zur Feststellung der durch Zinsen wachsenden Schuld geführt, eine Beschlagnahmung fand jedoch nie statt. Der Stimmkünstler behauptete, er sei mittellos. Die übrigen Hellenen bekommen im Fall eines Zahlungsverzugs recht zügig Pfändungsandrohungen und Beschlüsse. Otto Normalgrieche muss, egal ob er über Besitz verfügt, entweder zahlen oder ins Gefängnis wandern.
Die offensichtliche Vorzugsbehandlung des Barden, der darüber hinaus auch Tantiemen kassiert und trotz seines Alters noch aktiv ist, erzürnte die Griechen so sehr, dass sich die Regierung genötigt sah, eine offizielle Untersuchung zur Aufklärung - böse Zungen behaupten zur Vertuschung – der Umstände [extern] einzuleiten.

Voskopoulos behauptet, er habe keinen Nutzen aus den der Steuerschuld zu Grunde liegenden Einnahmen gezogen. Denn, so der Barde, dieses Geld sei in den Besitz seiner Exfrau, Julia Papadimitriou (Ehe von 1990-1995), übergegangen. Der Musiker, dessen Talent für Harmonien geschätzt und dessen Unvermögen in Finanzfragen legendär ist, pflegt bei Scheidungen schlicht ohne Gepäck sein Haus zu verlassen. So hat er es auch bei seiner früheren Lebensgefährtin, der Sängerin [extern] Marinella, gehalten.

Ohne Politik – eine Story mit reinem Unterhaltungscharakter

So weit es den Künstler betrifft, wäre die gesamte Story lediglich einen Absatz in Yellow Press Magazinen wert. Eventuell hätte ein kleineres Lokalblatt mit der Geschichte des romantischen Zahlmeisters und Schwarms der Frauenwelt einige Zeilen füllen können. Viele Griechen hätten trotz Krise ihrem Idol die Steuerschuld verziehen, doch dieses Mal hatte der notorische Finanzbanause eine Politikerin an seiner Seite.

Gerekou stammt aus einer begüterten Familie, studierte Architektur und blickte auf eine durchschnittliche Karriere als Starlet zurück als sie den Barden ehelichte. Die aus dieser Verbindung resultierende Prominenz machte sie jedoch attraktiv für politische Parteien.

Hellenische Parteiführer pflegen zur Stärkung der Popularität ihrer Wahlkampfteams Prominente zu engagieren. Auch Nana Mouskouri und Melina Mercouri dienten bereits als politische Aushängeschilder für die beiden Regierungsparteien Nea Dimokratia und PASOK. Gerekou war die "schöne Helena vom Dienst" der PASOK.

Eine Ministerin als persönliche Favoritin des Premiers

Direkt nach dem Wahlsieg im Oktober 2010 wählte Ministerpräsident Papandreou sie als Tourismusministerin aus. Der Premier wollte sein junges und weitgehend unerfahrenes Kabinett mit einer weiblichen Note attraktiver machen. Ein Eigentor, leider konnten fast alle ausgewählten Ministerinnen bisher nicht den Ansprüchen genügen. Zu sehr wurden die Damen mit den Maßstäben gemessen, die ihre oft publikumswirksam polternden, meist männlichen Vorgänger gesetzt hatten. Zu wenig konnten Frauen bisher in Griechenland Führungserfahrungen sammeln. Fast alle stehen im Kreuzfeuer der Kritik. Die Krise lässt keine Zeit für Einarbeitungsperioden.

Angela Gerekou allerdings schlug sich bisher gut. Selbst interne Reibereien mit dem ihr übergeordneten Kultur-Minister [extern] Pavlos Geroulanos überstand die smarte Angela bisher gut. Das Tourismusministerium, verantwortlich für die Haupteinnahmequelle des Landes, war bei der Regierungsbildung ins Kulturministerium eingegliedert worden. Gerekou war demnach faktisch Ministerin hatte aber den protokollarischen Rang einer Vizeministerin. Ihr ministerieller Vorgänger, [extern] Aris Spiliotopoulos von der Nea Dimokratia, steht ebenfalls wegen finanziellen Ungereimtheiten im Blick der erbosten Öffentlichkeit. Die attraktive Ministerin war dagegen bisher ein Pluspunkt und Lichtblick für das durch Krisen geplagte Kabinett Papandreous.

Ein Bumerang der Regierungspropaganda

Papandreou hatte sich im Wahlkampf 2009 vor allem drei Parolen auf die Fahnen geschrieben. Er wollte die Einkommen der unteren Schichten stärken, Steuerflüchtlinge und Korruptionskünstler dingfest machen und mit Hilfe der "grünen Revolution" aus Griechenland ein Paradies der erneuerbaren Energiequellen machen. Statt die ärmeren Schichten ökonomisch zu stützen, musste der Premier unter dem Druck des [extern] IWF, den er selber zu Hilfe rief, Gehälter und Renten kürzen, Sozialleistungen kürzen oder streichen und Verbrauchssteuern drastisch erhöhen.

Die grüne Revolution blieb bisher aus. Statt als umweltfreundliches Musterland zu glänzen, droht dem Land eine vier Milliarden Euro Strafe der EU wegen eklatanter Umweltverschmutzung. Zu nachlässig haben bisherige Regierungen das Abfallproblem behandelt. Auch hier versagte eine Ministerin. [extern] Tina Birbili, die gemeinsam mit Papandreous Bruder Andrikos ein Buch verfasst hatte, wurde vom Premier aus dem politischen Nichts zur Ministerin gemacht.

Dem gebeutelten Regierungschef blieb als letzter Trumpf der Kampf gegen zahlungsunwillige Steuertrickser und korrupte Beamte. Die Umfragewerte des Premiers sinken zwar, doch angesichts einer wirkungslosen parlamentarischen Opposition gilt der Sozialistenchef noch als letzter Strohhalm für das wirtschaftlich angeschlagene Land. Dank seiner Entschlossenheit genießt er noch das internationale Vertrauen.

Bereits frühzeitig bekannte er angesichts der andauernden Proteststreiks mutig, dass er seine Spar- und Sanierungspläne auch auf Kosten einer vernichtenden Wahlniederlage durchsetzen würde. Selbst Kritiker halten dem Spross der Politikerdynastie Papandreou zugute, dass er sich bisher auch in scheinbar aussichtslosen Situationen durchsetzen konnte. Innerparteiliche Konkurrenz konnte er ausschalten, Kritiker seiner Sparmaßnahmen warf er kurzerhand aus der Partei.

Drei prominente parlamentarische Abweichler aus dem PASOK-Lager bekamen dies unlängst zu spüren als sie am Donnerstag vor zwei Wochen bei der Abstimmung über die IWF-Maßnahmen "ihrem Gewissen Folge leisteten" und sich der Stimme enthielten. Zu unsozial erschien ihnen das Maßnahmenpaket.

Direkt nach der parteiinternen "Bereinigung" zog der Sozialistenchef seine letzte Trumpfkarte. Der Kampf gegen Steuerdiebe wurde in die Öffentlichkeit übertragen. Das Finanzministerium veröffentlichte unter großem Medieninteresse Listen über der Steuerflucht verdächtigte Ärzte vor allem aus dem Athener Nobelviertel Kolonaki. Die Listen fanden ihren Weg in [extern] Blogs. Die Blogosphäre hatte nun die Daten über die angeblichen Einkünfte der Ärzteschaft, das streikende Volk konnte sich abreagieren. Papandreou selbst konnte wieder in die Rolle des Machers schlüpfen.

Mit Hilfe des IWF- und EU-Rettungspakets scheint der Staatsbankrott, wenn nicht aufgehoben, so zumindest aufgeschoben. Die Medien stützten die Kampagne der Jagt nach Steuersündern und veröffentlichten Listen mit den steuerlich gemeldeten Einkommen von Freiberuflern. Diese, so der Tenor der Berichte, würden auf eklatante Weise Einnahmen verschweigen. Fernsehsender verkündeten, dass angegebene Durchschnittseinkommen von 14.000 Euro per Anno für freie Journalisten und 13.000 Euro für Künstler eine Unverschämtheit seien.

Fast schien es als habe der Premier wichtige Zeit gewonnen, denn gleichzeitig gelangte das Thema "Pleitegriechen" etwas aus dem Blickfeld der internationalen Medien. Außenpolitisch konnte der stolze Papandreou anlässlich eines Staatsbesuchs seines türkischen Amtskollegen Erdogan Pluspunkte sammeln und zahlreiche Vereinbarungen mit dem Erzfeind unterzeichnen. Im Glauben, dass die Proteste gegen seine Sanierungsmaßnahmen nun langsam abklingen würden, reiste der Chef zum EU-Lateinamerika Gipfel ab. Doch nach medialem Lob folgt oft die öffentliche Demontage.

Die Medienwelt schlägt zurück

Wie ein griechisches Sprichwort besagt: "Fehlt der Kater, dann tanzen im Haus die Mäuse." Am Montagmorgen veröffentlichten Athener Zeitungen die Meldung über Voskopoulos Steuerschuld. Papandreou war im Ausland, die Ministerin selbst auf einer Reise durch die Provinz zur Einweihung eines Flughafens und die privaten Fernsehanstalten konnten aufgrund eines Technikerstreiks keine Nachrichten senden.

Sofort wurde das Thema von Radiosendern und Bloggern aufgegriffen. Alle witterten die Chance einen Scoop zu landen. Geschichten wie diese sind in der verhältnismäßig kleinen Athener Szene schnell recherchierbar. Viele griechische Blogs werden von professionellen Journalisten betrieben. Das Bloggen dient diesen als Werbung und als Gegengewicht zum oft durch mediale Parteilinien vorgegebenem eingeschränkten Journalismus. Ein augenblicklicher Skandal war geboren. Plötzlich zeigte sich jeder verwundert über die Steuerschuld des Barden. Pikante Details aus der Vergangenheit der Ministerin und des Musikers waren Thema einer "Hatz durch das Dorf". "Skandal", "Betrug", "Verrat" titelten viele.

Einfaches googeln hätte bereits gezeigt, dass sich der Sänger seit Jahren mit seiner Exfrau Julia über diese Summe [extern] streitet. Voskopoulos steht auf dem Standpunkt, dass seine geschiedene Gattin als Nutznießerin des Vermögens auch die entsprechenden Steuern zahlen muss. Eine Umstand, den die griechischen Gerichte anders sehen, aber auch eine seit langem bekannte Angelegenheit.

Regierungssprecher Georgios Petalotis versuchte deshalb auch dem medialen Klima gegenzusteuern. Er bezeichnete die Steuerschuld von Voskopoulos als "Privatangelegenheit" und legte dem ORF ein Schweigegebot auf. Dies erwies sich als verhängnisvoller Fehler, denn dadurch kam die Volksseele erst recht zum kochen. Zu tief sitzt bei den Bürgern das Gefühl, von den Volksvertretern für dumm verkauft zu werden. Der Rücktritt von Papandreous Protege war perfekt. Die Presse hatte als "vierte Macht im Staat" das Kräftemessen noch vor Rückkehr des Premiers gewonnen.

Viele kleine Berlusconis in Startpositionen

Gute Karten für die Medienwelt, die derzeit gegen eine neu eingeführte 20-Prozent-Abgabe auf Werbeeinnahmen protestiert. Schlechte Karten für den Premier, der nun trotz seiner zahlreichen Dementis in der letzten Woche einen kompletten Regierungsumbau angehen muss.

Ein weiterer Minister, Dimitris Reppas, verantwortlich für die Infrastruktur des Landes, steht unter Druck. Einerseits wird das Gerücht gestreut, dass der Minister ein Ausbluten des ehemals staatlichen Telekomriesen OTE zugunsten der Deutschen Telekom zulassen würde.

Reppas habe aber ebenso, so eine vom Unternehmer Andreas Vgenopoulos eingereichte Strafanzeige, überhöhte Subventionen in Höhe von 2,2 Millionen Euro an seine Konkurrenten genehmigt. Der Multiunternehmer [extern] führt die einst staatliche Olympic Air. Vgenopoulos, der auch in Mediensektor aktiv und Großaktionär von Griechenlands Fußballmeister ist, gilt als hellenische Version Berlusconis. Der Vorstandschef der Marfin Investment Group war erst jüngst in die [extern] Schlagzeilen geraten, weil Angestellte seiner Bank beim jüngsten Generalstreik ums Leben kamen.

Doch außer Vgenopoulos gibt es noch weitere Berlusconi-Fans in griechischen Landen. Der Industriellenverbandschef Dimitris Daskalopoulos provoziert und [extern] bezeichnet die parlamentarische Politik als überholt und ineffektiv. Der Industrielle fordert, dass Wirtschaftsbosse das Land führen müssten, nur so käme man aus der Krise. Eine Wirtschaftspartei als Neugründung sei nicht erforderlich, diese wäre bereits existent, polemisiert er.

Die Lage im Land bleibt prekär

Weiterer Zündstoff kommt ausgerechnet von IWF-Direktor Dominique Strauss Kahn. Dieser [extern] kündigte an, dass zur Rettung des Landes weitere Kürzungen notwendig sein werden. Die Löhne im Privatsektor müssten zur Belebung der Wettbewerbsfähigkeit sinken, die EU und die hellenische Politik hätten zu spät gehandelt. Allerdings würde er selbst streiken und protestieren, wenn er griechischer Bürger wäre.

Ein derartiges Wirrwarr ist die denkbar schlechteste Ausgangslage für die wirtschaftliche Genesung des Landes, das am Donnerstag einen weiteren Generalstreik erleben wird. Die hitzköpfigen Griechen werden, so wird allseits befürchtet, mal wieder Dampf ablassen. Eurospekulanten wird das freuen, je chaotischer die Lage und je schwächer Papandreou wird, umso mehr steigen die Aussichten auf ein Einstreichen des Wettgewinns zum griechischen Staatsbankrott. Regierungsfähige Alternativen für Griechenland scheinen derzeit nicht in Sicht zu sein. Paradox erscheint, dass dieses innergriechische Chaos eine derartige Wirkung auf die gesamte Eurozone hat.

quelle:http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32658/1.html

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