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Griechenland: WM-Premiere für Rehhagel
von zazikilover am 20.05.2010 09:07
Nach der verpassten WM 2006 und dem enttäuschenden Abschneiden bei der EM 2008 gelang «König Otto» Rehhagel mit den Griechen der Sprung nach Südafrika. Allerdings musste der 71 Jahre alte Trainer-Routinier, der Griechenland 2004 sensationell zum EM-Triumph geführt hatte, lange um seine WM-Premiere bangen. Erst in den Playoffs gegen die Ukraine gelang es den Südeuropäern, sich zum zweiten Mal nach 1994 für eine WM zu qualifizieren. Nach dem 0:0 in Athen gelang Dimitrios Salpingidis beim 1:0 in Donezk das goldene Tor.
Großen Anteil an der erfolgreichen Qualifikation hatte Theofanis Gekas (Hertha BSC), mit zehn Treffern Top-Torjäger der Europa-Ausscheidung. Auch der Nürnberger Angelos Charisteas und der Ex-Frankfurter Sotirios Kyrgiakos dürften zum WM-Kader gehören. Dagegen musste Frankfurts Ioannis Amanatidis absagen, weil ihm nach seiner Knie-Operation (Knorpelschaden) im November 2009 die Spielpraxis fehlt. Rehhagel, der trotz häufiger Kritik schon seit 2001 Nationalcoach ist, erwischte in Argentinien, Nigeria und Südkorea schwere Gruppengegner. Seiner Defensivtaktik wird der gebürtige Essener wohl treu bleiben: «Modern spielt, wer gewinnt.»
Der Star:
Theofanis Gekas: Die Griechen schoss er zur WM, doch den Abstieg von Hertha BSC konnte auch Leverkusens Winter-Leihgabe Theofanis Gekas nicht verhindern. Obwohl er in der Bundesliga-Rückrunde sechsmal traf. Bei der WM hofft der schnelle Torjäger auf den Einzug ins Achtelfinale. Gekas ist erklärter Rehhagel-Fan: «Wir sollten ihm ein Denkmal bauen.»
Bilanz gegen Deutschland:
8 Spiele: 0 Siege, 3 Unentschieden, 5 Niederlagen - 7:17 Tore
(Stand: Mai 2010)
Verband: Elliniki Podosfairiki Omospondia (EPO)
Sitz: Athen
FIFA-Mitglied: seit 1927
Verbandsgründung: 1926
Web-Adresse: www.epo.gr
Trainer: Otto Rehhagel
WM-Teilnahmen: 2010
quelle:http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1274172671025
Griechen zahlen Geld zurück und träumen vom Comeback
von zazikilover am 19.05.2010 19:53Die Euro-Länder und der IWF überwiesen die erste Tranche Hilfsgeld. Damit zahlt Athen eine Milliardenanleihe zurück. Griechenlands Finanzminister hofft, dass er bereits vor 2012 wieder selbst handlungsfähig ist.Griechenland hofft, bereits vor 2012 wieder selbst an den Kapitalmarkt treten zu können. "Das Rettungspaket reicht bis Ende 2011 und Anfang 2012. Doch wir glauben nicht, dass wir es bis solange in Anspruch nehmen werden. Wir wollen viel früher an den Kapitalmarkt zurückkehren", sagte Griechenlands Finanzminister Giorgios Papaconstantinou.
Am Mittwoch wurde eine zehnjährige Anleihe im Umfang von 8,5 Mrd. Euro fällig. Nach Informationen von Reuters beglich Griechenland vollumfänglich seine Schuld. "Wir haben die Rückzahlung abgeschlossen", sagte ein mit der Transaktion betrauter Banker der Nachrichtenagentur.
Die Rückzahlung stand nach den Hilfen der Euro-Länder und des IWF außer Zweifel. Das hochverschuldete Land erhielt am Dienstag die erste Überweisung aus Brüssel. Die EU-Kommission transferierte 14,5 Mrd. Euro. Davon stammen 4,43 Mrd. Euro von der deutschen Förderbank KfW. Am 12. Mai hatte bereits der Internationale Währungsfonds (IWF) eine erste Tranche in Höhe von 5,5 Mrd. Euro freigegeben. Insgesamt sollen über drei Jahre 110 Mrd. Euro fließen.
Die durchschnittliche Laufzeit der hellenischen Verbindlichkeiten beläuft sich auf acht Jahre. Allein in den kommenden drei Jahren muss ein Drittel refinanziert werden. Auf Sicht von fünf Jahren muss die Hälfte erneuert werden. Dabei schneiden die Griechen allerdings besser ab als andere europäische Länder. Während bei den Griechen nur 14 Prozent der Verbindlichkeiten dieses Jahr fällig werden, so kommen Spanien und Portugal nach Schätzung von Barclays Capital auf Werte von mehr als 20 Prozent.
"Die Angst vor einer Liquiditätskrise ist weg. Griechenland ist für Gehalts- und Rentenzahlungen nicht mehr vom Kapitalmarkt abhängig", sagte Gikas Hardouvelis, Volkswirt bei EFG Eurobank. Die Hellenen müssen für das Rettungspaket Zinsen in Höhe von fünf Prozent bezahlen. Zum Vergleich: Aktuell würden für dreijährige Staatsanleihen mehr als sieben Prozent fällig.
Mag die Liquidität in den kommenden Jahren auch gesichert sein, so steht Griechenland vor einer ernsten Zäsur. Premierminister Giorgios Papandreou erhöht Steuern, kürzt Beamtengehälter und friert Rentenzahlungen ein, um das Haushaltsdefizit von 13,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2014 auf das Maastricht-Ziel von drei Prozent zu drücken. Der Großteil der Anpassungen soll bereits 2010 erfolgen.
Nach Angaben des Finanzministers sank der Fehlbetrag in den ersten vier Monaten bereits um 42 Prozent. Jean-Claude Juncker, Premierminister Luxemburgs und Chef der Euro-Gruppe, sieht "gute Anhaltspunkte", dass sich Griechenland auf "einem guten Weg" befindet. Man werde die Situation kontinuierlich überprüfen.
Der politische Widerstand ist enorm. Die Gewerkschaften drohen für Juni mit Streiks. Sie ärgern sich vor allem, dass die Regierung das Renteneintrittsalter anheben will. "Die Regierung verkennt das Ausmaß des Unverständnisses", sagte Ilias Iliopoulos, Generalsekretär der Gewerkschaft ADEDY, die Angestellte im öffentlichen Dienst vertritt.
Trotz der Einsparungen wird die Schuldenlast der Griechen weiter steigen. Der IWF geht davon aus, dass die Verschuldung ihren Höhepunkt im Jahr 2013 bei 149 Prozent des BIP erreicht. Dann geht nach Schätzung des Währungsfonds langsam abwärts. Für 2020 prognostizieren sie einen Wert von 120 Prozent.
Die Ziele seien "brutal", sagte ein Volkswirt, der ungenannt bleiben wollte: "Für Griechenland gibt es keinen Zaubertrick. Es muss die Einsparungen wahrmachen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft verbessern."
quelle:http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:faelligkeitstermin-griechen-zahlen-geld-zurueck-und-traeumen-vom-comeback/50115768.html
Griechenland ist dank EU-Milliarden wieder flüssig
von zazikilover am 18.05.2010 23:33Die Milliarden sind angekommen: Griechenland ist wieder zahlungsfähig – unter anderem dank einer großzügigen Überweisung aus Deutschland. Doch der Verdruss ist groß. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) fordert nun einen automatischen Stopp von EU-Geldern für Schuldensünder.
Nach monatelangen Verhandlungen hat Griechenland die ersten Hilfszahlungen aus der Euro-Zone erhalten. Die Europäische Zentralbank (EZB) überwies in einer ersten Tranche 14,5 Mrd. Euro an die Regierung in Athen. Damit sei der unmittelbare Finanzbedarf des hoch verschuldeten Mittelmeerlandes gedeckt, teilte das griechische Finanzministerium mit.
Den größten Anteil an den Hilfsgeldern trägt Deutschland. Gut 4,4 Mrd. Euro zahlte die staatliche Förderbank KfW aus. Frankreich steuerte 3,3 Mrd. Euro zu den Hilfen bei. Italien 2,9 Mrd. Euro. Insgesamt unterstützen zehn Länder die Griechen. Dazu gehören neben Österreich, Luxemburg, den Niederlanden, Zypern und Malta auch jene Euro-Staaten, die mittlerweile selbst in den Sog der Krise geraten sind: Portugal und Spanien. Hilfe für die Griechen gibt es auch vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Die in Washington ansässige Organisation zahlte 5,5 Mrd. Euro. Damit belaufen sich die bis jetzt an Griechenland geflossenen Hilfen auf 20 Mrd. Euro.
Angesichts der hohen Summen fordert Außenminister Guido Westerwelle (FDP) eine Verschärfung der EU-Stabilitätsregeln. „Wir brauchen ein schnelleres, effektiveres und unabhängigeres Sanktionsregime, das eher auf den Entzug von Geldern aus Brüssel denn auf Strafzahlungen setzt“, heißt es in einem Arbeitspapier, das WELT ONLINE vorliegt. Am Dienstag wurde es an die Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses und des Europa-Ausschusses verteilt. Wie bisher soll bei einem Mitgliedsstaat im Defizitverfahren nach einem halben Jahr überprüft werden, ob die nationale Regierung die geforderten Maßnahmen eingeleitet hat. „Künftig sollte aber ab diesem Zeitpunkt die Sperrung von EU-Struktur- und -Kohäsionsfondsgeldern für das Folgejahr automatisiert möglich sein.“
Gleichzeitig fordert Westerwelle eine engere Verzahnung der Wirtschaftspolitik der Euro-Länder. „Wir müssen den Blick weiten über die bloße Überwachung von Haushaltsdefiziten hinaus“, heißt es. „Deshalb brauchen wir ein Ampelsystem für die Tragfähigkeit der Wirtschaftspolitiken.“ EU-Kommission und EZB sollen fortlaufend anhand verschiedener Indikatoren die Entwicklung überwachen. „Bei Gefahr von gravierenden strukturpolitischen Defiziten sollte der verantwortliche Mitgliedsstaat unter verschärfte Beobachtung gestellt werden können. In dieser Phase wären die betroffenen Länder rechenschaftspflichtig über wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Rückführung ihres Defizits. Notfalls dürfe der EU-Rat Strukturreformen empfehlen. Er könnte sich dabei an den strengen IWF-Programmen orientieren.
Druck auf Europa kommt neuerdings auch aus den USA. Angesichts der Milliardenhilfen des Währungsfonds für die Europäer lehnte der Senat IWF-Gelder für überschuldete Länder ab. Die Kongresskammer will den US-Vertreter beim IWF zu einem Veto verpflichten, wenn eine Rückzahlung der Hilfskredite unwahrscheinlich ist. Die Amerikaner stört, dass sie mit ihren Steuergeldern über ihre Beiträge an den IWF indirekt die Hilfen für Griechenland und die Euro-Zone mitfinanzieren. Als einziges Mitgliedsland haben die USA wegen ihrer Wirtschaftskraft ein Vetorecht im Fonds. Bislang haben sie das allerdings nie ausgeübt. Müsste der IWF seine Zahlungen stoppen, wären die Summen, die Europa aufzubringen hätte, deutlich größer.
Unterdessen hat die EZB die zum Auftakt ihres Staatsanleiheprogramms in den Markt gepumpte Liquidität wieder abgeschöpft. Sie zog über eine eigens dafür aufgelegte Auktion 16,5 Mrd. Euro aus dem Finanzsystem ab.
quelle:http://www.welt.de/wirtschaft/article7688455/Griechenland-ist-dank-EU-Milliarden-wieder-fluessig.html
Europäer geben erste Hilfen für Griechenland frei
von zazikilover am 18.05.2010 11:31Brüssel (dpa) - Die Euroländer haben erste Milliardenhilfen für das hoch verschuldete Griechenland freigegeben. Heute sollen inklusive der Unterstützung des IWF 20 Milliarden Euro überwiesen werden. Das sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn nach Beratungen mit den Finanzministern der Eurozone in Brüssel. Die Eurozone und IWF hatten für das krisengeschüttelte Mittelmeerland ein Paket von maximal 110 Milliarden Euro geschnürt. Davon entfallen auf Deutschland bis zu 22,3 Milliarden Euro.
quelle:http://www.focus.de/politik/schlagzeilen?day=20100518&did=1303978
Rehhagel beruft Gekas und Charisteas
von zazikilover am 17.05.2010 18:07Griechenlands Nationaltrainer Otto Rehhagel hat am Dienstag seinen vorläufigen Kader für die WM in Südafrika nominiert.
Im 30 Mann umfassenden Aufgebot finden sich auch die beiden Bundesligastürmer Fanis Gekas (Hertha) und Angelos Charisteas (Nürnberg) wieder, die sich über ihre erste WM-Teilnahme freuen können. Auch der frühere Frankfurter Verteidiger Sotirios Kyrgiakos (Liverpool) ist dabei, dagegen die beiden aktuellen Akteure der Eintracht Amanatidis (langzeitverletzt) und Liberopoulos (zurückgetreten) nicht.
Dabei gab der griechische Verband bekannt, dass fünf Akteure nur während der Trainingstage in Athen (17. Bis 20. Mai) dabei sein werden und zum Trainingslager in die Schweiz (in Bad Ragaz, 21. Mai bis 3. Juni) nicht mitfahren und nur auf Abruf bereitstehen werden. Es handelt sich um die jüngeren Akteure Christodoulopoulos, Marinos (beide Panathinaikos Athen), Mitroglou, Galitsios (Olympiakos) und Manolas (AEK).
Die Griechen treffen in der WM-Vorrundengruppe B auf Südkorea, Nigeria und Mitfavorit Argentinien.
Griechenlands vorläufiger WM-Kader
Tor: Tzorvas (Panathinaikos Athen), Chalkias (PAOK), Sifakis (Aris Saloniki)
Abwehr: Seitaridis, Vyntra, Spiropoulos (alle Panathinaikos Athen), A. Papadopoulos, Torosidis (Olympiakos), Kyrgiakos (Liverpool), Papastathopoulos (Genua), Moras (Bologna), Malezas (PAOK), Tzavellas (Panionios)
Mittelfeld: Karagounis, Katsouranis, Ninis (alle Panathinaikos Athen), Makos (AEK), Prittas (Aris), Tziolis (Siena), Patzazoglou (Omonia Nikosia)
Sturm: Charisteas (Nürnberg), Gekas (Hertha), Salpigidis (Panathinaikos), Samaras (Celtic), Kapetanos (Steaua Bukarest)
quelle:http://www.kicker.de/news/fussball/wm/startseite/524885/artikel_Rehhagel-beruft-Gekas-und-Charisteas.html
Papandreou kontert Ackermann: Griechenland als gute Investition
von zazikilover am 17.05.2010 17:49
Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou erklärt, dass niemand an seinem Land zweifeln muss. Doch Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist nicht der einzige Skeptiker.
Unverhohlen hatte Josef Ackermann die Zahlungsfähigkeit Griechenlands infrage gestellt – und flugs dreht sich die Debatte in Deutschland um den Deutsche-Bank-Chef und nicht mehr um das südosteuropäische Land. „Der Name Ackermann ist inzwischen Synonym für Sabotage“, schimpft Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. Sein Verhalten sei „unverantwortlich und unverschämt“. Ausnahmsweise sind sich Bundesregierung und Opposition einig. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) geißelt Ackermanns Äußerung als „überraschend, ungewöhnlich und ärgerlich“.
Kann nicht sein, was nicht sein darf? Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou versucht, mit Argumenten Zweifel daran auszuräumen, dass sein Land die gigantischen Schulden am Ende auch bezahlen wird. Harte Arbeiter seien die Griechen – „und Sie in Deutschland müssten das eigentlich wissen, denn Hunderttausende Griechen haben als Gastarbeiter in deutschen Fabriken gearbeitet. Sie haben oft jene Arbeiten verrichtet, die kaum ein anderer machen wollte“, sagt Papandreou im „Handelsblatt“.
Den Namen Ackermann nennt er nicht, aber die Zweifler spricht er an. „Wenn jetzt alle sagen, die Griechen können das nicht schaffen, dann verurteilen sie uns zum Scheitern. Das wäre nicht fair. Wir haben unseren politischen Willen, diese Krise zu bewältigen, sehr deutlich demonstriert. Kein anderes Land hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so starke Einschnitte auferlegt. Keines! Unterschätzen Sie nicht unsere Entschlossenheit.“ Griechenland brauche keine Geschenke, sondern Kredite, die mit hohen Zinsen zurückgezahlt würden. „Griechenland ist, da bin ich sicher, eine gute Investition.“
Er habe schon vor Regierungsantritt gewusst, dass schwierige Reformen des öffentlichen Sektors und der Sozialsysteme anstünden, sagt Papandreou. Auch sei klar gewesen, dass Vetternwirtschaft und Korruption bekämpft werden müssen. „Was wir nicht wussten, war, wie desolat die Finanzlage tatsächlich war.“ Als die Zahlen offengelegt worden seien, habe der Finanzmarkt überreagiert. Drei Mal habe Griechenland neue Sparpakete nachgeschoben, um die Spekulanten zu bremsen. „Und schließlich war die Panik so groß, dass nicht nur Griechenland, sondern die ganze Eurozone in Gefahr geriet.“
Griechenland müsse sparen – aber auch für Investoren attraktiv sein. „Bei den erneuerbaren Energien, in der Biotechbranche und im Tourismus sehe ich große Chancen für die griechische Wirtschaft. Wenn wir diese Krise meistern wollen, brauchen wir Wachstum.“ Papandreou setzt zudem auf mehr Steuerehrlichkeit. „Es geht nicht an, dass die Mehrheit der Griechen, die hart arbeiten und ihre Steuern zahlen, für die Verbrechen anderer bluten müssen. Die Menschen wollen mehr Gerechtigkeit.“
Die Lage in Griechenland sei ein Testfall und zeige, dass sich die Europäische Union (EU) stärker integrieren müsse. „Europa hat zu langsam reagiert; aber zugleich hat es viel schneller reagiert als je zuvor in seiner Geschichte“, sagt Papandreou. Auch müsse der Finanzmarkt transparenter und besser reguliert werden. „Wir stehen vor der Situation, dass Regierungen die Banken mit Milliardenhilfen stützen, die Banken dieses Geld den Hegdefonds geben und die Hedgefonds damit gegen die Staaten spekulieren. Das ist nicht fair. Und das ist wirtschaftlich schädlich.“ Die Finanzmärkte seien weltweit eine neue Herausforderung, mit der zuvor noch keine Generation konfrontiert gewesen sei.
Doch so eindringlich Papandreou argumentiert und so sehr die deutsche Politik sich an seine Seite stellt: Ackermann ist mit seinen Zweifeln nicht allein. „Griechenland wird es sehr, sehr schwer haben, die Schulden ordnungsgemäß zu bedienen“, zitiert „Handelsblatt Online“ Ulrich Kater, den Chefvolkswirt der Dekabank. Für sinkende Schulden benötige das Land Primärüberschüsse – also Überschüsse vor Zinszahlungen – in der Größenordnung von fünf Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Renate Künast ficht das nicht an. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse sagen, ob gelte, was sie sage oder „was ihr dampfplaudernder Chefberater von sich gibt“. Ackermann sei als Merkels Berater nicht tragbar, lässt sie sich von der „Leipziger Volkszeitung“ zitieren. Minister Brüderle, der für einen eiligen Abstecher in den Schuldenstaat Portugal gerade schwer in die Kritik geraten war, findet die „starke Bewertung“ Ackermanns nicht hilfreich, wie er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sagte. Mit „verantwortungslosen Äußerungen“ habe Ackermann „zu einer weiteren Verunsicherung der Märkte beigetragen“, zitiert die Zeitung auch den Parlamentarischen Geschäftsführer der Unionsfraktion, Peter Altmaier.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gibt sich kämpferisch. „Die Europa-Idee sollte uns mehr wert sein als die unleidigen Diskussionen darüber, wer was bezahlt“, sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben dem „Handelsblatt“. Europa sei in Asien ein Vorbild für Integration und dürfe nicht nur durch die Währungsbrille betrachtet werden. „Nennen Sie mir eine Region in der Welt, die weniger Probleme hat als Europa. Da werden Ihnen nicht viele einfallen. Wir verkaufen den Euro unter Wert.“
Auch EU-Vertreter verbreiten naturgemäß Zuversicht. „Jeder Bürger kann sich am Umrechnungskurs zum Dollar oder zu anderen großen Währungen davon überzeugen, ob wir Erfolg haben“, hatte Energiekommissar Günther Oettinger im Tagesspiegel am Sonntag empfohlen.
quelle:http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/papandreou-kontert-ackermann-griechenland-als-gute-investition/1840162.html
Türkei und Griechenland: Keine Freunde, aber Geschäftspartner
von zazikilover am 17.05.2010 17:47Der Besuch Erdogans in Athen hat gezeigt: Die Türkei und Griechenland pflegen die alten Konflikte. Doch die wirtschaftliche Kooperation kommt rasch voran. Eine Entspannung in der Ägäis könnte es den Griechen zudem erlauben, ihre immensen Verteidigungsausgaben zurückzufahren.
ATHEN. Mit 21 Kooperationsabkommen im Gepäck – vom Umweltschutz über den Tourismus bis hin zu Bildung, Forschung und Kultur – sind der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan und seine 320-köpfige Delegation am Wochenende von ihrem zweitägigen Besuch in Athen zurückgekehrt. Bei den als „historisch“ bezeichneten Gesprächen Erdogans mit seinem griechischen Gastgeber Giorgos Papandreou gab es in den bilateralen Kontroversen wie dem Streit um die Wirtschafts- und Hoheitszonen in der Ägäis und der Zypernfrage aber keine Annäherung.
Die Premiers bekräftigten jedoch ihren Willen, in den seit Jahrhunderten von Krisen und Kriegen überschatteten Beziehungen ihrer Völker ein neues Kapitel aufzuschlagen. Die Regierungschefs sollen sich künftig einmal im Jahr, die Außenminister alle sechs Monate treffen. 17 Minister aus beiden Ländern umfasst der „Höchste Kooperationsrat“, eine Art gemischtes Kabinett, das regelmäßig tagen soll. An derart intensive politische Kontakte der beiden „Erbfeinde“ hätte noch vor wenigen Jahren niemand zu denken gewagt. Nach Meinung des türkischen Außenministers Ahmet Davutoglu haben die Beziehungen „unwiderruflich eine neue Qualität“ bekommen.
Der griechische Premier Papandreou hofft vor allem auf eine „Friedensdividende“ für sein verschuldetes Land: eine Entspannung in der Ägäis könnte es den Griechen erlauben, ihre immensen Verteidigungsausgaben zurückzufahren. Der Rüstungswettlauf mit der Türkei ist eine Ursache für die Finanzmisere. Beide Regierungschefs bekräftigten das Ziel eines Rüstungsabbaus, legten sich aber nicht fest.
Greifbarer sind die Früchte der griechisch-türkischen Annäherung in den Wirtschaftsbeziehungen. Der bilaterale Handel hat sich seit 2003 verdoppelt und erreichte im vergangenen Jahr ein Volumen von 2,6 Mrd. Euro. „Unser Ziel sind fünf Milliarden“, sagte Erdogan in Athen. Die Türkei ist der fünftwichtigste Exportmarkt der Griechen und gewinnt als Investitionsstandort an Bedeutung. Griechische Unternehmer haben bereits über sechs Mrd. Euro in der Türkei investiert. Fast die Hälfte der Summe entfällt auf die Übernahme der türkischen Finansbank durch die National Bank of Greece 2006. Enger wollen beide Länder auch im Tourismus zusammenarbeiten.
Kooperation im Energiesektor
So wollen die Fremdenverkehrsbehörden den chinesischen Markt, der in den nächsten Jahren ein großes Wachstum verspricht, gemeinsam beackern. Weitere wichtige Kooperationsfelder sind der Bausektor und die Energiewirtschaft. Türkische und griechische Unternehmen planen den Bau gemeinsamer Kraftwerke. Auch von der wachsenden Bedeutung der Türkei als Korridor für Westeuropas Energieversorgung hofft Griechenland zu profitieren.
quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/tuerkei-und-griechenland-keine-freunde-aber-geschaeftspartner;2582267
Rüstung: Türkei und Griechenland wollen Ausgaben kürzen
von zazikilover am 16.05.2010 11:01Die besseren Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland können nach Einschätzung des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan zu einer Senkung der Rüstungsausgaben in beiden Ländern führen. Die Entwicklung der bilateralen Beziehungen stärke das "Klima des Vertrauens und der Stabilität", sagte Erdogan der griechischen Zeitung "Ta Nea". Eine "natürliche Konsequenz" daraus könne die Abrüstung sein. Erdogan war am Freitag mit zehn Ministern zu einem zweitägigen Besuch nach Athen gereist. Dabei wurden mehrere Abkommen unterzeichnet.
Bei einem Forumsgespräch griechischer und türkischer Geschäftsleute in Athen hatte auch der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou für eine Kürzung der Militärausgaben plädiert. Das Geld könne stattdessen für die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder ausgegeben werden, sagte er in einer Rede.
quelle: http://www.welt.de/die-welt/politik/article7649186/Ruestung-Tuerkei-und-Griechenland-wollen-Ausgaben-kuerzen.html
Kooperation Türkei und Griechenland: Auf gute Nachbarschaft
von zazikilover am 15.05.2010 16:49Ankara und Athen bauen ihre Beziehungen aus. Der sogenannte türkisch-griechische Höchste Kooperationsrat soll künftig regelmäßig tagen.
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist am Freitag zu einem Treffen mit dem griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias in Athen eingetroffen. Papoulias, der als Außenminister in den 80er Jahren mehrere griechisch-türkische Krisen erlebt hat, gab ein Motto für den Besuch aus: „Wir sind Nachbarn, wir bleiben Nachbarn, und wir müssen gute Nachbarn werden“, sagte er dem Besucher aus Ankara.
Vom Präsidentenpalast sind es nur wenige Meter zur Villa Maximos, dem Amtssitz des griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou. Schon bevor ihre Gespräche begannen, betonten die beiden Regierungschefs, es handele sich um einen „historischen Besuch“. Erdogan unterstrich das auch dadurch, dass er mit einer Delegation von nicht weniger als 320 Begleitern nach Athen kam, darunter zehn Minister und fast 100 Wirtschaftsvertreter.
Die Minister beider Länder hatten sich bereits am Donnerstagabend zusammengesetzt, um letzte Hand an jene 21 bilateralen Abkommen zu legen, die während des Erdogan-Besuchs unterschrieben werden sollen. Dabei geht es unter anderem um engere Zusammenarbeit im Umweltschutz, in der Energiepolitik, im Handel und im Tourismus. Aber auch vertrauensbildende Maßnahmen stehen auf der Tagesordnung. So will die griechische Bildungsministerin mit ihrer türkischen Amtskollegin eine Schulbuchreform beschließen. Pädagogen und Historiker beider Länder beraten seit einiger Zeit darüber, wie die stereotypen Feindbilder und Klischees, die es in den Schulbüchern beiderseits der Ägäis über das jeweils andere Volk gibt, korrigiert werden können.
Beide Länder haben zudem ein politisches Interesse an verbesserten Beziehungen. Die Treffen sollten am Freitagabend bei einer feierlichen Sitzung der Ministerräte institutionalisiert werden. Der sogenannte türkisch-griechische Höchste Kooperationsrat soll künftig regelmäßig tagen. Die Ministerpräsidenten wollen sich einmal im Jahr und ihre Außenminister zweimal jährlich treffen, hieß es aus Kreisen der beiden Außenministerien weiter. Griechenland hofft auf einen „Wandel durch Annäherung“: Am Ende könnte die Lösung des Streits um die Wirtschafts- und Hoheitszonen in der Ägäis und eine Beilegung des Zypernkonflikts stehen. Aus Sicht Erdogans ist Griechenland nicht zuletzt als Befürworter des türkischen EU-Beitritts ein zunehmend wichtiger Partner.
http://www.tagesspiegel.de/politik/tuerkei-und-griechenland-auf-gute-nachbarschaft/1838778.html
GRIECHENLAND: Gebot der Vernunft
von zazikilover am 15.05.2010 10:39Die Griechen im Euro-Schuldenstrudel, eine Nation im Überlebenskampf - kommen jetzt auch noch die Türken? Sie kommen. Aber nicht mit Soldaten, um den bereits von der Finanzkrise in die Knie gezwungenen "Erbfeind" zu erledigen.
Athen erlebt eine friedliche Invasion: Mit einer 320 Köpfe starken Delegation kam der türkische Regierungschef Tayyip Erdogan gestern in die griechische Hauptstadt. Nicht nur deshalb verdient der Besuch das Prädikat "historisch". Erdogan und sein griechischer Gastgeber, Premierminister Giorgos Papandreou, scheinen entschlossen, ein neues Kapitel in den von Kriegen und Konflikten gezeichneten Beziehungen ihrer beiden Völker aufzuschlagen.
Vor allem Papandreou folgt damit einem Gebot der Vernunft: Nur wenn sich das Verhältnis zur Türkei entspannt, kann Griechenland seine ruinösen Rüstungsausgaben herunterfahren - ein Gesichtspunkt, der gerade angesichts der aktuellen Krise für die finanziell schwer angeschlagenen Griechen wichtig ist.
Aber auch Erdogan muss ein Interesse daran haben, den Griechen ein guter Nachbar zu sein. Denn ihrem Ziel eines EU-Beitritts kommt die Türkei nur näher, wenn das Zypernproblem gelöst und die bilateralen Streitfragen mit Griechenland beigelegt werden.
Für Erdogan hat diese Politik allerdings auch eine brisante innenpolitische Dimension: Die mächtigen türkischen Militärs sträuben sich bisher beharrlich gegen eine Entspannung. An den Falken im türkischen Generalstab könnte sich deshalb Papandreous Hoffnung auf eine "Friedensdividende" zerschlagen.
quelle: http://www.swp.de/geislingen/nachrichten/politik/art4306,482966