Krisenmanager ??

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Kefalonitissa
Gelöschter Benutzer

Krisenmanager ??

von Kefalonitissa am 30.04.2010 10:37

Die „Krisenmanager“ haben in der Krise versagt

Zögern, zerreden, bloß nichts anpacken: Deutschlands Spitzenpolitiker haben im Griechenland-Drama eine schlechte Figur gemacht - und die Krise womöglich noch verschärft. "Spiegel Online" zeigt die Fehler und Pannen beim Krisenmanagement von Merkel und Co.
Vielleicht sind es 120 Milliarden . Vielleicht aber auch 135. Oder sogar 150 Milliarden. Politiker und Ökonomen überbieten sich mit Summen, die das taumelnde Land in den nächsten drei Jahren angeblich braucht. Fest steht, die Rettung der Hellenen vor der Pleite wird teuer. Und jeder verlorene Tag, auch das ist längst klar, macht alles nur noch schlimmer.
Gezögert und gezaudert
Deutschland ist daran nicht unschuldig, sagen viele Beobachter. Die Bundesregierung hat gezögert und gezaudert, sich einer raschen Hilfszusage für Athen verweigert. Sie hat die ausgebremst, die dem wankenden Euro-Staat gern schon vor Wochen ein Versprechen gegeben hätte. Die vagen "Ultima-Ratio"-Erklärungen dagegen, durchgeboxt von Kanzlerin , beruhigten die Märkte nicht: Die Risikoaufschläge für griechische Anleihen steigen in astronomische Höhen, der Euro gerät ins Rutschen, die Krise droht auf Portugal und Spanien überzugreifen. Plötzlich steht die europäische Währungsunion als Ganzes auf dem Spiel.
Die Kritik an der Hinhaltetaktik der Deutschen wird inzwischen immer lauter, daheim genauso wie in Europa. Die Vorwürfe kommen hierzulande nicht nur aus der - ebenfalls taktierenden - Opposition. Auch in den eigenen Reihen gibt es Mahnungen zu einem energischeren Krisenmanagement. "Je schneller eine Entscheidung getroffen wird, umso weniger Schäden entstehen", warnte CDU-Vize Roland Koch am Donnerstag in der "Berliner Zeitung". "Wenn man sieht, eine Entscheidung ist unvermeidlich, muss man sie entschlossen kommunizieren." Eine klare Spitze gegen Angela Merkel.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, oft genug als Sprechpuppe Merkels verspottet, meldete sich ebenfalls mit erhobenem Zeigefinger zu Wort: Die Bemühungen um die Zahlungsfähigkeit Griechenlands seien "gerade auch im Interesse Deutschlands, das eng mit Griechenland verflochten ist", sagte Barroso dem "Hamburger Abendblatt". "Gemeinsame Verantwortung für die Stabilität der Euro-Zone und Solidarität untereinander gehen Hand in Hand." Genau dieses Bekenntnis zur Solidarität aber kam und kommt Angela Merkel, Guido Westerwelle, Wolfgang Schäuble und Co. schwer über die Lippen.
Quelle: t-online news 30.04.10

Dazu kann man nur sagen: ach guck mal an – hinterher sind alle immer so schlau :-( und dass gilt nicht nur für die Politiker, sondern auch für alle Medien (Zeitungen, TV, inclusive Spiegel, Focus, Stern), die während der letzten Wochen immer so schön Öl ins Feuer gegossen haben. Und irgendwann bekommt man die Quittung dafür. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber in der Politik wird nichts vergessen! Deutschland steht sehr, sehr isoliert da, man muß sich nur mal ausländische Zeitungen anschauen, was die über Merkel &Co. schreiben....

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Kefalonitissa
Gelöschter Benutzer

Re: Krisenmanager ??

von Kefalonitissa am 30.04.2010 18:19

"Merkel ist eine Bauersfrau"
Quelle: vom 30.04.2010 | AFP, dpa

Aus Frankreich kommt scharfe Kritik an Kanzlerin Merkel und ihrem Verhalten während der Griechenlandkrise . Merkel sei "keine eiserne Lady, sondern eine Lokalpolitikerin, eine Bauersfrau, die ihrer Verantwortung für Europa nicht gerecht wird", sagte der frühere sozialistische Minister Jean-Luc Mélenchon, der heute eine führende Rolle bei den französischen Linken spielt.
Aufgrund des Wahlkampfs in Nordrhein-Westfalen und aus Rücksicht gegenüber dem Koalitionspartner FDP hätte sie sich zu zögerlich verhalten und damit nicht angemessen auf die Krise reagiert, sagte er. Doch Kritik kommt nicht nur aus dem Ausland. Auch die Opposition geht mit Merkel hart ins Gericht.
So warf der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier der Kanzlerin erneut Handlungsunfähigkeit vor. "Seit Februar, seitdem wir über Griechenland sprechen, wehrt die Bundesregierung alles ab", sagte Steinmeier der Zeitung "Die Welt". Merkel warf er vor, die komplizierte Lage zu verschweigen und der Größe des Problems nicht gerecht werden. An der Griechenland-Krise würden "die Grenzen des Systems Merkel überaus deutlich". Merkel habe mit dem Thema "über die NRW-Wahl am 9. Mai" kommen wollen, kritisierte Steinmeier. "Das ist nun gescheitert."


Okay, jetzt plötzlich haben es alle kapiert, warum nicht früher? Warum hat die SPD nicht schon vor ein paar Wochen ihren Mund aufgemacht? Weil auch diese Partei mit einem Auge auf die Landtagswahlen in NRW schielt und "Offen gezeigte Sympathie für Griechenland" ja möglicherweise Wählerstimmen kosten könnte......

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