IWF warnt vor Panik

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zazikilover
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IWF warnt vor Panik

von zazikilover am 03.09.2010 16:09

Experten: Keine Anzeichen für unabwendbare Staatsbankrotte

Washington - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor Panikreaktionen der Märkte wegen zunehmender Staatsschulden in vielen Ländern gewarnt. Selbst in Nationen wie Griechenland, die sehr tief im Minus sind, gebe es keine Anzeichen für unabwendbare Staatsbankrotte, heißt es in einer Studie der Organisation. Dennoch sei die Situation für immer mehr Staaten ernst. Um einen radikalen Kurswechsel hin zum Sparen kämen viele nicht herum.

Vor allem im Zuge der Schuldenkrise in Europa ging die Angst um, dass sich stark verschuldete Staaten, die hohe Zinsaufschläge für ihre Kredite zahlen müssen, nur noch mit Mitteln wie einer Währungsreform oder einem Schuldenerlass aus ihrer Situation retten könnten. Dieses Risiko sei stark überbewertet, schrieb der IWF nun. Es herrsche zu viel Pessimismus an den Märkten.Eine besondere Bedrohung schreibt der IWF insbesondere Griechenland, Italien, Japan und Portugal zu. In einer zweiten Kategorie bedrohter Länder befinden sich demnach die USA, Großbritannien, Spanien, Island und Irland.

Der IWF macht seine Einschätzung vom Schuldenstand der Länder in Relation zu deren Bruttoinlandsprodukt (BIP) fest. Demnach sollte kein Land einen Schuldenstand von mehr als 90 Prozent des BIP haben - einen Wert, den alle bedrohten Staaten bis 2015 nach Voraussage des IWF weit überschritten haben werden und es zum Teil heute schon deutlich tun. Auch Deutschland laufe Gefahr, über diese Grenze zu kommen. Die größten Spielräume, um mit neuen Bedrohungen für die globale Wirtschaft fertig zu werden, haben nach IWF-Einschätzung Australien, Dänemark, Südkorea, Neuseeland und Norwegen.

Die Bundesregierung hat indessen grünes Licht für die nächste Milliardenhilfe für Griechenland gegeben. Das Land habe die Auflagen des Sparprogramms bis zum Ende des zweiten Quartals erfüllt. Die Bundesregierung befürworte daher die Auszahlung der zweiten Kredittranche am 13. September. Das geht aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Finanzministerium, Steffen Kampeter (CDU), an die Vorsitzende des Bundestags-Haushaltsausschusses, Petra Merkel (SPD), hervor. Die erste Kredithilfe Deutschlands umfasste 4,43 Milliarden Euro, die fällige zweite Tranche beträgt 1,5 Milliarden Euro. Das Geld wird von der staatlichen KfW Bankengruppe ausgereicht.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/55O38L/3558201/IWF-warnt-vor-Panik.html

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