Investoren schreiben Griechenland ab

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Kefalonitissa
Gelöschter Benutzer

Re: Investoren schreiben Griechenland ab

von Kefalonitissa am 10.06.2010 23:08

Mein Gott, man kann's nicht mehr hören!!!!

Wer sind denn die "Investoren"? Wer sind die Rating-Agenturen?
Nachrichtenagentur Bloomberg? Ach ja, gegründet von Michael Bloomberg, dem Bürgermeister von New York. War mal Demokrat, dann Republikaner und jetzt arbeitet er, dank seiner Milliarden, als "Unabhängiger".
Sein Vermögen beträgt zur Zeit rund 18 Milliarden US-Dollar !! Allein in den vergangenen Monaten ist es um 4,5 Milliarden US-Dollar angestiegen, während zur gleichen Zeit wegen der weltweiten Wirtschaftskrise die Anzahl der Milliardäre um ein Drittel zurückging und die noch übrig gebliebenen Milliardäre durchschnittlich ein Viertel ihres Vermögens verloren. :-(
Wie macht er das nur?
Ach ja, und befragt bei dieser Umfrage wurden fast nur US-Analysten und Investoren. Und die verdienen natürlich hauptsächlich, wenn der Euro in Grund und Boden, dass heißt schlecht geredet wird. Wenn die Voraussagen für Europa so negativ wie möglich bezeichnet werden. Das lässt die Dummen dieser Welt dann in den Dollar flüchten und einige dort verdienen dann und verdienen und verdienen.... ach schade nur, dass man all die Dollars nicht mit ins Grab nehmen kann. Aber wenigstens kann man es mit Pelz und Seide auslegen, damit man's schön warm und gemütlich da unten hat ;-)

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zazikilover
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Investoren schreiben Griechenland ab

von zazikilover am 09.06.2010 14:55

Das Vertrauen der Investoren in die Selbstheilungskräfte der Euro-Zone ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Nicht einmal jeder Vierte erwartet, dass die Krisen-Maßnahmen von Euro-Staaten und EZB fruchten. Im Gegenteil: Ein Zahlungsausfall in Griechenland halten internationale Finanzexperten für sehr wahrscheinlich. Und auch ein Auseinanderfallen der Euro-Zone gilt als realistisches Szenario.

HB DÜSSELDORF. Die Bemühungen der europäischen Regierungen und der Europäischen Zentralbank, das Vertrauen in die Euro-Zone zu stärken, waren bisher fruchtlos. Obwohl die Europäische Zentralbank nach Monaten des Zögerns dem Beispiel der US-Fed und der Bank of England gefolgt ist und am Markt Anleihen kauft, ist der Euro weiter gefallen und hat erst Anfang der Woche mit 1,1878 Dollar ein frisches Vierjahrestief markiert. Obwohl sich die Euro-Staaten auf ein Rettungspaket im Volumen von 750 Milliarden Euro geeinigt haben, mit dem in Not geratene Staaten aufgefangen werden können, kehren die Investoren am Rentenmarkt schlechteren Schuldnern aus der Euro-Zone den Rücken und flüchten in Bundesanleihen. Und obwohl sich fast alle europäischen Staaten zu milliardenschweren Sparpaketen durchgerungen haben, warnen Ratingagenturen mit weiteren Rating-Herabstufungen.

Wie tief das Misstrauen des Marktes ist, zeigt auch eine Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg unter 1001 Investoren und Analysten. Darin bezweifelt die überwiegende Mehrheit, dass der Euro-Rettungsschirm seine Ziele erreichen wird. Nur 23 Prozent der Befragten glauben demnach, dass die Maßnahmen ausreichen, um Staatspleiten zu verhindern und die Euro-Zone zusammenzuhalten, in den USA hat diese Hoffnung sogar nur jeder Siebte. Umgekehrt halten 40 Prozent der Finanzprofis Zahlungsausfälle von Mitgliedstaaten für wahrscheinlich, 35 Prozent gehen davon aus, dass einzelne Euro-Staaten aus der Währungsunion ausscheiden werden.

Besonders groß sind die Zweifel an Griechenland. Zwar hat die Auffanglösung durch Euro-Staaten und IWF die heftigsten Wogen an den Kapitalmärkten geglättet; die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen ist im vergangenen Monat um mehr als vier Prozentpunkte auf 8,1 Prozent zurückgekommen. Und die Regierung um Ministerpräsident Giorgios Papandreou wird nicht müde, ihre Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung zu betonen.

Doch die von Bloomberg befragten Investoren beruhigt das nicht. 73 Prozent halten einen Zahlungsausfall Griechenlands weiterhin für wahrscheinlich, mehr als 40 Prozent gehen davon aus, dass Griechenland auf kurz oder lang die Euro-Zone verlassen wird.
Dass die Zweifel berechtigt sind, zeigen aktuelle Wirtschaftsdaten aus Griechenland. Die hellenische Wirtschaft ist zum Jahresauftakt stärker geschrumpft als bisher angenommen. Die Summer aller Waren und Dienstleistungen sank zwischen Januar und März im Vergleich zum Jahresende um ein Prozent, wie die Statistikbehörde am Mittwoch mitteilte. Mitte Mai hatten die Behörden nach einer ersten Schätzung nur einen Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt von 0,8 Prozent gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sackte die Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent.

Nicht ganz so pessimistisch wie zu Griechenland, aber gleichwohl Besorgnis erregend, sind die Meinungen internationaler Investoren zu Portugal und Spanien: Die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls liegt der Umfrage zufolge bei 35 Prozent in Portugal und mehr als 25 Prozent in Spanien. Immerhin jeder Fünfte sieht für Portugal keine Zukunft in der Euro-Zone, 15 Prozent glauben dies auch für Spanien.

Einher mit der Skepsis gegenüber den Euro-Staaten geht auch ein Misstrauen gegenüber den Institutionen. Vor allem das Ansehen der Europäischen Zentralbank ist in den vergangenen Monaten gesunken. In der Bloomberg-Umfrage gibt eine knappe Mehrheit von 48 Prozent der Teilnehmer EZB-Chef Jean-Claude Trichet eine schlechte Note für sein Krisenmanagement, unter amerikanischen Finanzprofis sind es sogar 56 Prozent. Bei der letzten Befragung im Januar gaben noch 60 Prozent, Trichet leiste gute Arbeit.

Deutlich besser kommt übrigens US-Notenbankchef Ben Bernanke weg: Zwei Drittel der Befragten stellen ihm ein gutes Zeugnis aus.

Quelle: http://www.handelsblatt.com/finanzen/anleihen/umfrage-investoren-schreiben-griechenland-ab;2597480;2

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