Griechenland will bald über Bitte um EU-Hilfe entscheiden

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zazikilover
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Griechenland will bald über Bitte um EU-Hilfe entscheiden

von zazikilover am 22.04.2010 10:56


Berlin/Athen (Reuters) - Die griechische Regierung will bald über die Inanspruchnahme der Hilfen der Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds entscheiden.

"Wir werden einen Beschluss fassen, wie auch immer der aussieht, und wir werden ihn bald fassen", sagte Finanzminister Giorgos Papakonstantinou am Mittwochabend. In griechischen Medien wurde bereits darüber spekuliert, dass Papakonstantinou an diesem Wochenende bei der Jahrestagung des IWF in Washington Hilfe anfordern wird.

Detail-Gespräche des IWF und der EU mit der Regierung in Athen über ein Sparprogramm zur Überwindung der Schuldenkrise sind bereits angelaufen und sollen am 15. Mai mit einer gemeinsamen Erklärung abgeschlossen werden. Am 19. Mai ist die Rückzahlung einer griechischen Staatsanleihe im Volumen von 8,5 Milliarden Euro fällig.

WIDERSTAND IM BUNDESTAG

Wegen Widerständen im Bundestag droht sich allerdings der deutsche Beitrag zu den Rettungshilfen zu verzögern: Die SPD-Fraktion sperrt sich gegen ein verkürztes Gesetzgebungsverfahren zur Freigabe möglicher Milliardenkredite an das klamme Mittelmeerland. "Dabei machen wir nicht mit", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Fraktion, Carsten Schneider, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Die SPD werde auf einem fristgemäßen Verfahren bestehen. Im Ergebnis könnte es Wochen dauern, bis der Bundestag und der Bundesrat einem Gesetzentwurf der Bundesregierung zustimmen, mit denen der Bund Garantien für Hilfskredite übernehmen würde.

Nicht ausgeschlossen wird aber, dass die Regierung in Athen schon früher einen Antrag stellen wird. Der IWF sieht wegen der Schuldenkrise in Griechenland den Aufschwung in den anderen Eurostaaten bedroht. Die anhaltende Sorge an den Finanzmärkten über die Zahlungsfähigkeit Griechenlands "könnte in eine ausgewachsene staatliche Schuldenkrise münden und zu einer Ansteckung führen", warnte der IWF in seinem Ausblick für die Weltwirtschaft. Finanzminister Papakonstantinou sagte, Griechenland benötige in diesem Jahr keine weiteren Sparmaßnahmen, obwohl der IWF die Wettbewerbsfähigkeit des Landes diskutieren wolle.

SCHULDENAUFNAHME WIRD FÜR GRIECHEN IMMER TEURER

Für die Schuldenfinanzierung muss Griechenland trotz des zugesicherten Rettungspakets immer tiefer in die Tasche greifen: Der Risikoaufschlag für griechische Anleihen ist über 500 Basispunkte gestiegen. Nach Angaben der Bank of Greece forderten Investoren für die zehnjährige griechische Staatsanleihe bis zu 504 Basispunkte mehr als für die vergleichbare Bundesanleihe.

Die Bundesregierung geht nach Angaben aus der Koalition mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Antrag Griechenlands auf Kredithilfen des IWF und der EU-Partner aus. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble habe sich entsprechend im Bundestags-Finanzausschuss geäußert, sagten Teilnehmer zu Reuters. Schäuble betonte in einer öffentlichen Anhörung des Europa-Ausschusses zudem, Griechenland dürfe nicht zahlungsunfähig werden. Allerdings werde die Bundesregierung eine Entscheidung über Hilfen erst dann treffen, wenn diese auch getroffen werden müsse.

Die Finanzminister der Euro-Zone hatten sich darauf verständigt, Griechenland bei Bedarf im ersten Jahr eines auf drei Jahre angelegten Hilfsprogramms maximal 30 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Weitere bis zu 15 Milliarden Euro könnte der IWF beisteuern. Die Euro-Finanzminister hatten Details zum Prozedere der Auszahlung der Hilfen nicht öffentlich gemacht. Der deutsche Betrag wird auf mehr als acht Milliarden Euro veranschlagt.


quelle: http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE63L00P20100422

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Kefalonitissa
Gelöschter Benutzer

Re: Griechenland will bald über Bitte um EU-Hilfe entscheiden

von Kefalonitissa am 23.04.2010 12:07

Soeben (12 Uhr mittags) meldet das SWR1-Radio das Griechenland die EU-Hilfe beantragt hat!

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zazikilover
Administrator

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Beiträge: 319

Re: Griechenland will bald über Bitte um EU-Hilfe entscheiden

von zazikilover am 23.04.2010 15:14

Griechenland beantragt Finanzhilfe von EU und IWF

ATHEN (Dow Jones)--Das massiv verschuldete Griechenland wird Finanzhilfe bei der Europäischen Union und dem Internationalem Währungsfonds (IWF) beantragen. Premierminister Giorgos Papandreou sagte am Freitag bei einer Fernsehansprache, es sei nun die Zeit gekommen, den mit EU und IWF vereinbarten Hilfsmechanismus zu aktivieren. "Es ist eine Notwendigkeit, eine extreme Notwendigkeit, eine nationale Notwendigkeit." Die Entwicklungen an den Finanzmärkten bedrohten die griechische Wirtschaft.


Papandreou sagte weiter, er habe daher Finanzminister Giorgos Papakonstantinou beauftragt, alles Erforderliche in die Wege zu leiten. Papakonstantinou will am Freitag nach Washington aufbrechen, um sich dort am Samstag mit IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn zu beraten.


Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, über den Antrag Griechenlands werde schnell entschieden. Die Kommission und der IWF würden "Hand in Hand" arbeiten. Es gebe kein Hindernis für eine Hilfe an Griechenland. IWF-Chef Strauss-Kahn sagte, der IWF sei bereit, schnell auf diese Anfrage zu reagieren.


Die EU hatte sich Ende März auf ein Unterstützungspaket für Griechenland verständigt, das neben Hilfen des IWF auch die Möglichkeit von Krediten der Euroländer umfasst. Innerhalb eines Jahres soll sich Griechenland auf diese Weise bis zu 30 Mrd EUR zu einem Zinssatz von rund 5% leihen können; hinzu kämen Hilfen des IWF von bis zu 15 Mrd EUR.


Nachdem die europäische Statistikbehörde am Donnerstag das Staatsdefizit Griechenlands für 2009 nochmals auf 13,6% nach oben revidiert hatte, waren die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen auf neue Rekorde gestiegen. Insgesamt hat Griechenland Schulden in Höhe von rund 300 Mrd EUR.


quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11784148/5934832/UPDATE-Griechenland-beantragt-Finanzhilfe-von-EU-und-IWF.html

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Kefalonitissa
Gelöschter Benutzer

Re: Griechenland will bald über Bitte um EU-Hilfe entscheiden

von Kefalonitissa am 23.04.2010 21:16

und hier auch noch was Interessantes zum Lesen, was vielleicht in der Hektuk dieses Tages untergeht:

Wer Athen in die Knie zwang - und wer bezahlt
Weil die Refinanzierung auf den Finanzmärkten zu teuer geworden ist, muss Griechenland die Waffen strecken und EU-Hilfen beantragen. Nicht nur die zerrütteten Staatsfinanzen haben das Land so weit gebracht, auch Spekulanten haben die Krise verschärft. Bezahlen muss das auch der deutsche Steuerzahler.

Von Klaus-Rainer Jackisch, HR Frankfurt

In New York feiern sich einige Hedge-Fonds-Manager derzeit in Sektlaune: Kürzlich trafen sie sich an einer noblen Adresse der US-Metropole zum Defilee - um zu debattieren, wie man den Euro durch die Griechenland-Krise am besten in die Knie zwingt. Das hat sich ausgezahlt: Binnen weniger Wochen ist es ihnen gelungen, durch immer neue Gerüchte und Spekulationen über die ohnehin marode Lage in Griechenland Athen sturmreif zu schießen. Jetzt blieb Hellas nichts anderes übrig, als zu kapitulieren. Damit haben die Spekulanten das geschafft, was sie wollten - die Situation so zuzuspitzen, dass die Europäische Union nun Staatshilfen zahlen muss und der Euro kräftig an Wert verliert.
Für die Investoren bedeutet das sprudelnde Gewinne. Denn mit entsprechenden Termingeschäften hatten sie vorher auf fallende Eurokurse gesetzt. Jetzt haben sie die Gemeinschaftswährung bald da, wo sie sie haben wollen: Zeitweise notierte der Euro nur noch bei etwa 1,32 Dollar - ein Verlust seit dem Hoch von Ende November 2009 von fast dreizehn Prozent. Und ein Riesengewinn für die Spekulanten, die auf diese tiefen Kurse gewettet hatten und nun den Reibach machen.
Überreaktion der Märkte
"Es ist eine massive Spekulation auf die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands im Gang", sagt etwa der Chefvolkswirt des Bankhauses HSBC Trinkhaus. Mit dem Ziel, den Euro unter Druck zu setzen. Immer wieder hätten die Spekulanten falsche Gerüchte gestreut, um ihre Ziel zu erreichen, sagt auch der angesehene Marktstratege Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank. "Die gegenwärtige Lage ist sachlich und fundamental nicht notwendig", so Hellmeyer gegenüber tagesschau.de. Die angelsächsischen Investoren hätten die Krise künstlich herbei geführt. "Wir verzeichnen eine völlige Überreaktion der Märkte", die auch angesichts der geringen wirtschaftlichen Bedeutung Griechenlands nicht zu rechtfertigen sei.
Eine Attacke nach der anderen
Tatsächlich macht die "ökonomische Maus" Griechenland gerade einmal 2,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der Eurozone aus. Zwar hat Hellas massive Schulden aufgehäuft, bei der Aufnahme in den Euro-Club getrickst und die Statistiker der europäischen Behörde Eurostat seit Jahren an der Nase herum geführt. Doch verschärft wurde die Krise, weil Spekulanten seit Monaten die Situation nutzen, um auf Kosten der Allgemeinheit ihr eigenes Süppchen zu kochen und eine Attacke nach der anderen gegen den Euro zu reiten.
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Wann werden eigentlich diese Hyänen, diese Geier zur Rechenschaft gezogen und von wem??

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konglo

37, Männlich

Beiträge: 3

Re: Griechenland will bald über Bitte um EU-Hilfe entscheiden

von konglo am 21.03.2013 10:37

Euro-Finanzminister hatten Details zum Prozedere der Auszahlung der Hilfen nicht öffentlich


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